Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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Boden enthält solche Spaltpilze. Deshalb bereitet man jetzt zum Bestreuen des 
Ackers künstlich eine Erde, die solche Spaltpilze enthält. 
46. Der Kopfkohl und seine Verwancten. 
1. Kopfkohl. Die jungen Pflänzchen werden aus Samen gezogen und 
dann verpflanzt. Zur Kopfbildung eignen sich die Blätter besonders durch ihre 
Muldenform. Durch die Kopfbildung werden die inneren Blätter vor Zerstörung 
geschützt und bleiben zarter. Die Außenblätter sind daher stark gebaut. Damit 
das Wasser nicht in das Innere des Kopfes dringen und hier Fäulnis bewirken 
kann, sind die Blätter mit Wachs überzogen. Von ihm perlt das Wasser ab. 
(S. 121.) — Nach der Färbung unterscheidet man Weißkohl und Rotkohl. Beide 
bewahrt man im Winter im warmen Keller oder in locker bedeckten Erdgruben 
auf. Der Weißkohl wird auch häufig zerschnitten, eingemacht und dann im 
Winter als Sauerkraut genossen. 
2. Verwandte: a) Der Wirsing, kenntlich an seinen krausen Kopfblättern. 
b) Der Blumenkohl. Die „Blumen“, die das bekannte liebliche Gemüse 
liefern, sind keine Blüten, sondern bestehen aus noch unentwickelten, verbreiterten 
Blütenstielen, verkümmerten Blüten und Blättern. c) Der Winterkohl bildet 
keine Köpfe. Der Farbe nach unterscheidet man Grünkohl und Braunkohl. 
Winterkohl heißt er, weil er bis nach eingetretenem Froste stehen bleibt. Erst 
dann wird er gegessen, weil sein Stärkemehl jetzt vom Froste in Zucker ver- 
wandelt ist. 0) Der Kohlrabi, kenntlich durch den über der Erde knollenartig 
verdickten Stengel. (Nährwert, Chemie S. 98.) 
4 Ein Schäckling des Kohlgartens: der Koblweißling. 
1. Schädling. Ei. Raupe. Ein berüchtigter Schädling unserer Kohlgärten 
ist der Kohlweißling. Der Schnmetterling selbst nährt sich von Blütenhonig. 
Seine Eier setzt er, damit die ausgekrochenen Raupen sogleich zu fressen haben, 
an Kohlblättern ab. Meist klebt er sie 
an die Unterseite, weil sie hier am 
besten gegen Vögel und Regen geschützt 
sind. Wenn man die in gelben Klümp- 
chen sitzenden Eier zur rechten Zeit 
zerstört, kann man den Kohl noch retten. 
Sonst fressen ihn die Raupen bald so 
kahl, daß nur die Rippen übrig bleiben. 
Die ausgekrochenen Raupen sitzen zuerst 
dichtgedrängt an der Mittelrippe des 
gebtinn Blattes beisammen. Später trennen sie 
« sich. Ihre Farbe (blaugrün, schwarz 
gefleckt, Rücken und Seiten gelb gestreift) macht sie auf den Kohlblättern schwer 
kenntlich. (Schutzfarbe.) Bei der üppigen Kost wachsen sie schnell heran. Während 
ihrer Lebenszeit häuten sie sich vier= bis fünfmal. (S. 52.) 
2. Puppe. Schmetterling. Sobald die Raupe ausgewachsen ist, verläßt sie 
den Kohlstrunk und kriecht an einer benachbarten Wand oder an einem Baum- 
 
	        
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