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Salat von Schnecken, Raupen, Käfern usw. reinigt. Mancher Gärtner weiß das
auch zu schätzen. Er setzt deshalb Kröten in größerer Anzahl in seinen Gemüse-
garten. In England und Belgien treibt man mit den Kröten sogar lebhaften
Handel für Gartenbesitzer und hegt und pflegt sie zum Schutze der Gartenbeete
förmlich wie Haustiere.
2. Aussehen. Die Farbe (meist erdfarben) paßt sich der Umgebung an:
unter grünen Blättern ölgrün, auf Lehmboden gelb, im Moore schwärzlich. Der
Körper ist mit vielen Warzen (Drüsen) besetzt, aus denen sich ein schleimiger
Saft absondert. Er dient der Kröte als Schutzmittel: sie wird nur von Schlangen
gefressen, sonst von keinem Tiere. Dem Menschen schadet dieser Saft nur, wenn
er auf die Schleimhaut (Auge, Nase, Mund) gerät. Ihre Entwicklung verläuft
ähnlich wie die des Frosches. (S. 63.) Die Eier werden in Schnüren abgelegt.
3. Auf der Jagd. Am Tage wohnt die Kröte meist in Schlupfwinkeln,
unter Baumwurzeln, in Höhlen u. dgl. Erst nach Sonnenuntergang geht sie auf
die Jagd. Fast immer kriecht sie, selten nur springt sie. Ihre Sprünge sind
auch lange nicht so groß wie die des Frosches, da ihre Hinterbeine nur wenig
länger sind als die Vorderbeine. Oft sitzt sie stundenlang da, ohne sich zu
rühren. Hat sie aber eine Beute erblickt, dann kommt Leben in die Jägerin.
Hastig eilt sie darauf zu, klappt die Zunge wie der Frosch hervor, und im Nu
ist die Beute gefangen.
Pflanzenfamilien. 1. Kreuzblütler. (Zur Vergleichung: Wiesenschaumkraut /S. 16),
Wirsing, Kopf-, Blumenkohl [S. 401, Kohlrabi, Rübsen, Teltower Rübe, Radieschen,
Meerrettich, Kohlrübe, Steckrübe, Hederich, Ackersenf, Goldlack, Levkoje, Hirtentäschel, Kresse.)
Meist ein- oder zweijährige Kräuter mit traubigem Blütenstande, vier kreuzweise stehenden
Kelch= und Blütenblättern und vier längeren und zwei kürzeren Staubblättern. Die Frucht
ist eine Schote. Viele der Kreuzblütler sind wertvolle Küchenpflanzen, manche durch ihre
Blätter (die Kohlarten), manche durch ihre Wurzeln. Andere gehören ihres Duftes wegen
zu den beliebtesten Gartenpflanzen (Goldlack, Leokoje).
2. Schmetterlingsblütler. (Zur Vergleichung: Erbse (S. 381, Bohne (S. 391,
Linse, Wicke, Klee [S. 361, Luzerne I[S. 371, Hauhechel, Ginster, Platterbse, Goldregen,
Akazie.) Kräuter, Sträucher oder Bäume, deren Blätter häufig gefiedert sind. Die Blüten
sind Schmetterlingsblüten und bilden Trauben oder Köpfchen. Die Frucht ist eine Hülse. —
Unter den Schmetterlingsblütlern finden wir unsere wichtigsten Nährpflanzen; sie liefern
uns die sog. Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen). Diese find außerordentlich reich an
Stärkemehl und Pflanzenkäsestoff (Legumin). (Chemie, S. 98.)
VII. Hn Wegen und Hecken.
Einen besonderen Reiz übt die Dornenhecke auf die Kinder aus; denn was gibt
es dort nicht alles zu sehen! Hänfling und Goldammer bauen im Donrnstrauche ihr Nest.
Der Würger (Neuntöter) spießt dort seine gefangenen Käfer, ja, selbst kleine Vögel,
Frösche und Mäuse auf die spitzen Dornen. Am Boden hat der Igel sein Lager. Zwischen
wildem Brombeergestrüpp erfreut uns die Hundsrose mit ihren zahlreichen Blüten. Auch
am Wege gibt es für den Naturfreund allerlei zu beobachten. Da erblicken wir den
Wegerich, die Taubnessel, die Brennessel, die gefürchtete Wolfsmilch, das niedliche Gänse-
blümchen und viele andere Pflanzen. Am Boden kriechen allerlei Käfer umher, besonders
häufig der Goldlaufkäfer, während bunte Schmetterlinge, wie Fuchs, Pfauenauge, Admiral
und Ochsenauge, sich in der Luft schankeln.