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nicht in Gartenerde, sondern nur in Walderde. Das Pilzgewebe wächst in die
Wurzel hinein und übernimmt die Rolle der Saughaare. (S. 9.) Die Blüten-
glöckchen neigen sich abwärts und schützen so Staubbeutel und Honig vor Regen.
Die Frucht ist eine echte Beere. Die äußere Haut umschließt einen schwarzen
Saftbrei mit Samenkernen. Ein bläulich weißer Reif bedeckt die Beere. Er
besteht aus einer ausgeschwitzten Wachsschicht und schützt bei anhaltendem Regen
die Frucht, daß sie nicht fault.
2. Die Brombeere. Ihre Frucht ist aus mehreren kleinen Früchten zu-
sammengesetzt. Durchschneide eine Frucht von oben nach unten! In jedem
Früchtchen liegt wie in der Kirsche ein Steinchen mit Kern. Man nennt solche
zusammengesetzte Frucht eine Sammelfrucht.
3. Die Himbeere. Ihre Frucht ist ebenso gebaut wie die der Brombeere,
ist also auch eine Sammelfrucht. Oft befindet sich in den Früchten eine gelbe
Made, die sich verpuppt und dann in den Himbeerkäfer verwandelt. Aus der
Frucht der Brombeere und Himbeere bereitet man Saft.
4. Die Erdbeere. Ihre Frucht ist nicht aus dem Fruchtknoten allein ent-
standen, sondern hauptsächlich aus dem Fruchtboden. Dieser schwillt zur Blüte-
zeit bedeutend an, und nach und nach wird aus ihm der fleischige Teil der
Erdbeere, der uns so gut schmeckt. Auf diesem fleischigen Teile sehen wir lauter
kleine Körnchen. Das sind die eigentlichen Früchtchen; denn sie haben sich einzig
und allein aus den einzelnen Fruchtknoten entwickelt.
5F. Der Ulurmfarn.
1. Standort. Der Wurmfarn ist der am häufigsten bei uns vorkommende
Farn; er wächst in Wäldern und Gebüschen; denn er liebt den Schatten.
2. Stamm und Wedel. Der Stamm .
ist nur kurz, scheinbar dick; denn den nur · M-
fingerstarken Stengel bedecken ganz dicht *
die Stielreste der früheren Blätter. Zwi-
schen ihnen winden sich die zahlreichen
Wurzelfasern durch, die die Befestigung
im Boden besorgen. An der Spitze des
Stammes sitzen die zu einem Trichter ge-
ordneten Blätter, Wedel genannt. Ihre
Knospen sind mit braunen schuppenartigen Haaren dicht besetzt. Die Blätter rollen
sich von unten aus auf, so daß die Spitze sich zuletzt streckt, um sich vor zu starker
Verdunstung zu schützen. Sie sind doppelt gefiedert und zart, wie gar oft die
Blätter der Schattenpflanzen, um das spärlich einfallende Licht auszunutzen.
3. Fruchthäufchen und Sporen. Blüten mit Staubblättern und Stempeln
hat das Farnkraut nicht. Auf der Unterseite der Blätter aber sitzen, geschützt
gegen Regen, an den Rippen gelbliche Häufchen, die zu weiterem Schutze noch
von einem herzförmigen Häutchen, dem Schleier bedeckt sind. Betrachten wir
sie unter dem Mikroskop, so erblicken wir gestielte Kapseln. In der Kapsel
finden sich viele Bläschen mit halbflüssigem Inhalte. Man nennt sie Sporen.
Sie dienen ebenso wie die Samenkörner zur Fortpflanzung, unterscheiden sich
aber von den Samenkörnern hauptsächlich dadurch, daß in ihnen kein Keimling
Querschnitt durch ein Blatt des Wurmfarns.
sch. Schleier; sb. Sporenblätter oder Sporangien.