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muskeln etwas Gift in den hohlen Zahn und durch diesen in die Wunde. Brechen
die Giftzähne ab, so wachsen neue wieder nach. Das wirksamste Mittel gegen den
Biß der Kreuzotter ist, recht viel Rum oder Kognak zu trinken. Als wesent-
lichstes erstes Schutzmittel ist feste Umschnürung oberhalb der Bißstelle zu nennen
und dann sich möglichst schnell einem sachkundigen Arzt anzuvertrauen.
3. Nahrung. Die Kreuzotter nährt sich meist von Mäusen. Wird sie eine
Maus gewahn, so zieht sie den Hals ein und schnellt den Kopf plötzlich nach der
Maus zu. Der Biß geschieht daher schlagartig. Bei dem Bisse zuckt die Maus
zusammen, nur noch einige Schritte schwankt sie weiter — dann fällt sie auf die
Seite und stirbt. Auch Frösche und selbst junge Vögel frißt die Otter. Zum
Zerkauen und Zerreißen sind die Zähne nicht geeignet. Sie muß das Tier ganz
hinunterschlingen. Ihr Rachen ist daher bis hinter die Augen gespalten, auch
sind die Kiefer durch dehnbare Bänder mit den Kopfknochen verbunden, so daß
sie das Maul sehr weit öffnen kann. Während sie das Tier- hinunterwürgt,
dringt außerdem aus den Speicheldrüsen viel Schleim hervor, wodurch die
Beute schlüpfrig gemacht wird. Sie jagt meist gegen Abend.
4. Eier. Häutung. Winterschlaf. Im Hochsommer legt die Kreuzotter auf
Moos, zwischen Gras usw. gegen 15 Eier, aus denen sofort die Jungen aus-
kriechen. Zuweilen findet man im Walde ein sogenanntes „Natternhemd".
Dieses „Hemd“ ist die zusammenhängende Haut der Kreuzotter oder der Ringel-
natter. Sie hat sie bei der Häutung, wobei sie sich durch einen engen Spalt
zwängt, abgestreift. Gegen den Winter hin fällt sie in einen Winterschlaf. In
Pommern fanden Holzhauer einst 81 Kreuzottern unter einem Erlenstubben schlafen.
Diese Winterlager spürt der Iltis auf und frißt die Kreuzottern.
63. Die Ringelnatter.
Die Ringelnatter liebt sumpfige, wasserreiche Wälder. Hier liegt sie gern
zusammengeringelt in der Sonne. (Warum?) Ihr Körper ist dem der Kreuz-
otter ähnlich, hat aber kein Zickzackband. Auch die Giftzähne fehlen ihr. Sie
ist vollständig ungefährlich. Das Männchen hat seitlich am Hinterkopfe zwei
gelbe, das Weibchen zwei weiße Flecke. Daran kann man die Ringelnatter am
sichersten erkennen. Die Ringelnatter frißt Frösche und Kaulquappen. Daher
weilt sie gern an Sümpfen und Waldbächen. Sieht sie ein Fröschlein durchs
Gras hüpfen, so eilt sie ihm nach und packt es am Kopfe oder Hinterbeine.
Auch Fische fängt sie oft. Ganz leise gleitet sie vom Ufer in den Bach. Das
Fischlein will entfliehen. Aber die Ringelnatter kann ziemlich schnell schwimmen.
Bald hat sie es am Kopfe und schlingt es hinunter. (S. 544)
6%Die rote Mlalckameise.
1. Am Ameisenhaufen. Zur Seite des Waldweges erhebt sich unter
Kiefern ein Ameisenhaufen. Welch ein Gewimmel! Überall flinke Ameisen!
Untersuche den Bau, aber zerstöre ihn nicht! Er ist aus Tannennadeln, Holz-
klümpchen, Erdstückchen u. dgl. hergestellt. Hier kommt eine Ameise und schleppt
ein Stückchen Holz herbei. Es ist zwanzigmal länger und viel schwerer als die
Ameise selbst. Mit den kräftigen Oberkiefern hat sie es wie mit einer Zange
gefaßt Schlage mit einem Tuche leicht auf den Baul Ein furchtbares Gewirr