Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

III — 62 — 
Längsstreifen und einigen schwarzen Flecken geziert ist. (Schutzfarbe.) Die nackte 
Haut fühlt sich kalt und schlüpfrig an. Die Kälte rührt von der geringen Blut- 
wärme her. Diese steigt und sinkt mit der wechselnden Luftwärme. Daher 
heißt das Blut wechselwarm. Säugetiere und Vögel haben gleichwarmes 
Blut. Die Schlüpfrigkeit rührt von dem Schleime her, der aus den Warzen des 
Körpers hervordringt. Er schützt die nackte Haut vor zu starker Verdunstung. 
Unterm Wasser kann der Frosch nicht atmen, da er keine Kiemen hat. Deshalb 
steckt er auch gewöhnlich bald nach dem Untertauchen die Nasenlöcher aus dem 
Wasser, um frische Luft zu schöpfen. Im Wasser verschließt er sie durch Haut- 
klappen. Seine Geschicklichkeit im Schwimmen verdankt er der Schwimmhaut, 
womit die Zehen seiner Hinterbeine versehen sind. Auf dem Lande hüpft er. 
. Die Hinterbeine sind 
nämlich länger als die 
Vorderbeine und daher 
Springbeine. Will er 
hüpfen, so legt er sie 
erst zusammen wie der 
Tischler sein Metermaß. 
Plötzlich streckt er sie aus 
und schnellt sich so vor- 
wärts. — An schönen 
Maiabenden lassen die 
Männchen ihr weithin 
tönendes „Brekekekoax"“ 
erschallen. Dabei wird 
ihre Stimme durch zwei 
Schallblasen verstärkt, die 
seitlich am Kopfe liegen 
und beim Quaken bis 
zu Haselnußgröße aufge- 
trieben werden. Gegen 
den Winter verkriecht 
sich der Frosch in den 
Schlamm, um seinen 
Winterschlaf zu halten. 
3 (Warum? S. 52.) 
2. Nahrung. Der Teichfrosch ist sehr gefräßig. Er nährt sich von Mücken, 
Fliegen, Käsern, Schnecken, kleinen Fischen usw. Alles, was er frißt, muß 
lebendig sein. Tote Tiere rührt er nicht an. Wie ein listiges Raubtier liegt er 
auf der Lauer. Nicht selten auch schwimmt er leise unter dem Wasser heran und 
fährt dann plötzlich auf seine Beute zu. Oft sitzt er am Ufer im Sonnenscheine 
wie ein Hund auf den eingeschlagenen Hinterbeinen — stets zum Sprunge bereit. 
Naht dann eine Fliege, so springt er plötzlich zu und schnappt sie weg. Beim 
Sprunge öffnet er das weite Maul und schnellt die rote Zunge hervor. Diese 
ist nämlich nicht hinten, sondern vorn am Kiefer mit der Spitze angewachsen. 
Das huntere Ende klappt der Frosch beim Fange hervor und fängt so seine 
  
 
	        
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