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nannten sich Sorben.) Sie ließen sich in den Flußtälern und im Tieflande nieder,
vermieden aber das rauhe, dichtbewaldete Gebirge.
Ihre Dörfer waren meist in Form eines Hufeisens gebaut, oder sie bildeten
eine kurze geschlossene Gasse. Ihre Wohnungen waren Lehm= oder Holzhütten,
die mit der Giebelseite nach dem freien Dorfplatze zu standen, in dessen Mitte sich
ein Teich befand. Zum Schutze der Ansiedlungen waren an geschützten Orten befestigte
Plätze (Ringe) angelegt, hinter deren Wällen sich die Ansiedler in Kriegszeiten mit
ihrer Habe bergen konnten.
Die Hauptbeschäftigung der Wenden war Ackerbau und Viehzucht, doch
vermochten sie mit ihrem räderlosen hölzernen Hakenpfluge den Boden nur wenig
aufzubrechen. Ferner trieben sie Bienenzucht, Jagd und Fischfang, waren ge-
schickt in Weberei und Töpferei und verstanden, aus Bronze und Eisen Geräte anzu-
fertigen. Auch waren sie tüchtige Handelsleute und tapfere Krieger.
Der Religion nach waren sie Heiden. Sie verehrten eine große Zahl von
Göttern, z. B. den Sonnengott Swantewit, den Kriegsgott Radegast. Auch glaubten
sie an Gespenster, Drachen, Hexen, Kobolde. Der Berg Czerneboh (d. h. schwarzer
Gott) in der sächsischen Lausitz erinnert noch heute an ihren Gottesdienst. Ihre
Toten begruben oder verbrannten sie.
Einen Überrest der alten Wenden bilden jetzt noch die Wenden in der Lausitz,
die wendische Sprache und Sitte bewahrt haben. Auch viele Wörter unserer Sprache
stammen aus dem Wendischen, z. B. Peitsche, Quark, Schöps, ferner viele sächsische
Ortsnamen, wie Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen, Zwickau, Lommatzssch, Kötz-
schenbroda, Loschwitz usw.
2. Die Burg Meißen. Als Karl der Große die Sachsen unterworfen hatte,
wandte er sich auch gegen die Wenden und besiegte sie. Doch nahm er sie nicht in
sein Reich auf, sondern begnügte sich mit Tributzahlung. Nach seinem Tode machten
sie sich wieder unabhängig.
Fortgesetzt beunruhigten sie
nun die deutsche Ostgrenze.
Um diesen Uruhen
ein Ende zu machen, begnn
Heinrich I. einen Unter-
werfungskrieg gegen sie.
Nach Besiegung der nörd-
licher wohnenden Stämme
(siehe S. 24), wandte er
sich gegen die Wenden im
heutigen Königreich Sach
sen (Daleminzier). Er er
stürmte ihre tapfer ver - — —
teidigte Burg Jana und Albrechtsburg in Meißen,
gründete 928 an der Elbe,
an einem Flußübergange, die Wasserburg Meißen. Von hier aus unterwarf er 928
auch die östlich der Elbe wohnenden Wenden (Milzener und Lusizer).
3. Die Mark Meißen. Die eroberten flawischen Länder wurden nun zum
Deutschen Reiche geschlagen. Um sie zu sichern, errichtete Otto der Große ver-