Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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2. Gebiß. Zunge. An dem Gebisse der Katze läßt sich sehr gut das Raub- 
tiergebiß erkennen. Es ist vorzugsweise für Fleischnahrung eingerichtet. Die 
Schneidezähne (8) sind zwar kleine, aber scharfe Meißel zum Benagen größerer 
Knochen. Sie werden auf jeder Seite, oben und unten, von einem spitzen, 
dolchartigen Eckzahne eingefaßt, der das Ergreifen, Festhalten und Töten der 
Beute erleichtert. Dann folgen auf jeder Seite die Backenzähne, von denen 
in der oberen Kinnlade vier, in der 
unteren drei stehen. Die Backenzähne 
wirken zum Teil aufeinander wie die 
Schneiden einer Schere, da der Ober- 
kiefer seitlich über den Unterkiefer greift. 
Die Zunge ist rauh. (S. 138.) 
3. Auf dem Vogelfange. Leider 
ist die Katze oft ein arger Vogelfänger. 
Zum Fangen wird sie besonders durch 
ihre Gewandtheit im Springen und 
Klettern befähigt. Fliegt ein Vogel 
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Behengliedes. e. Heber des dritten Gliedes. (Nach Graber.) Sie klettert so leise und leicht, daß der 
schlafende Vogel nicht das geringste davon merkt. Der schlanke und geschmeidige 
Leib ermöglicht es der Katze auch, durch enge Löcher und in die entlegensten 
Winkel zu kriechen. Daher überrascht sie den Vogel nicht selten im Neste am 
Giebel oder unterm Dache. Auch über den Dachfirst, ja, über spitze Latten 
läuft sie sehr geschickt. Fällt sie aber einmal herunter, so gebraucht sie den 
Schwanz als Steuerruder und dreht sich in der Luft so, daß sie stets auf die 
Beine zu stehen kommt. 
4. Augen. Schnurrhaare. Das Auge ist scharfsichtig. Auch in nicht zu 
dunkler Nacht gewahrt es die Maus. Das Sehloch (Pupille), das am Tage nur 
einen senkrechten Spalt bildet, erweitert sich in der Dämmerung fast zu einem 
Kreise. Infolgedessen können mehr Lichtstrahlen in das Auge eindringen; daher 
ist die Sehkraft dann etwa ebenso groß wie am Tage. — Die Schunurrhaare 
dienen, besonders im Dunkeln, zum Tasten. 
  
103. Der Daushund. 
1. Eigentümlichkeiten. Obwohl es über 100 Hunderassen gibt, so haben 
doch fast alle Hunde gewisse Eigentümlichkeiten gemeinsam. Das Gebiß ist dem 
der Katze ähnlich, jedoch sind mehr Backenzähne vorhanden (7). Daher die 
langen Kiefer und der längliche Kopf. Die langen Kiefer befähigen den Hund 
zum Schnappen. Die Katze schnappt nicht. Sie hat kurze Kiefer und einen 
runden Kopf. Unter den Sinnen ist der Geruchssinn am meisten ausgebildet. 
Meilenweit verfolgt der Hund die Spur seines Herrn, immer mit der Nase den 
Boden beriechend. Hunde, die gut riechen, haben eine lange Nase und große 
Nasenlöcher. Je größer diese, desto zahlreicher die Enden der Riechnerven in
	        
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