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handen. (Vgl. Ente, S. 1211) Mit Hilfe der Flughaut vermag die Fledermaus
geräuschlos und gewandt in der Luft umherzuflattern und ihre Jagd auf In-
sekten auszuüben. Die Flughaut ist von vielen Nerven durchzogen. Daher besitzt
die Fledermaus in ihr ein außerordentlich feines Gefühl, so daß sie die Käfer
u. a. Insekten, die sie in der Dunkelheit mit ihren kleinen Augen vielleicht gar
nicht sieht, sehr leicht an der Luftbewegung fühlt.
b) Die Ohren sind auffallend groß und können jedem Geräusch zugewendet
werden. Deshalb eignen sie sich auch vorzüglich zum Auffangen der Schall-
wellen. Dazu kommt noch, daß die Ohrlappen, die ebenso wie die Flughaut sehr
nervenreich sind, mit zahlreichen Tastpapillen versehen sind. Dadurch erhalten
sie ein außerordentlich feines Gefühlsvermögen und empfinden die geringste
Luftwelle, die die fliegenden Insekten verursachen. Damit aber die Feinheit des
Gehörs den Fledermäusen während des Schlafes keine Störung bringe, werden
die Ohrmuscheln beim Schlafe zusammengefaltet. Auffallend ist an dem Ohre
noch der Gehördeckel. Er steht gleich einer starr aufgerichteten Zunge vor der
Ohröffnung und dient vielleicht zum Schutze des empfindlichen Ohres gegen
starken Schall.
c) Das Maul ist weit gespalten, damit die Fledermaus im Fluge die Käfer
und Nachtschmetterlinge leicht ergreifen kann. Die Zähne sind spitz und kräftig.
Mit ihnen kann sie die Käfer samt ihren harten Flügeldecken leicht zerbeißen.
Zu einer Mahlzeit verspeist sie an 30 Maikäfer oder Nachtschmetterlinge, und die
kleinen Insekten, die sie in einer Nacht verzehrt, zählen nach Hunderten. Sie ist
daher ein sehr nützliches Tier. Trifft man die Fledermaus im Schornsteine in
der Nähe des Speckes an, so ist sie nicht vom Speck, sondern von der Wärme
angelockt worden.
3. Aufenthalt. Am Tage hält sich die Fledermaus meist in hohlen Bäumen,
in Türmen, hinter Fensterläden oder in zerrissenen Lehmwänden verborgen.
(Schutz vor Feinden. Auch die graue Farbe gewährt Schutz. Eine hängende
Fledermaus gleicht einem bestäubten Häuschen Spinngewebe.) Gewöhnlich hängt
sie hier mit dem Kopfe nach unten, indem sie sich mit den Krallen der Hinter-
füße an der Wand festhakt. Dies kann sie um so leichter, da die Zehen der
Hinterfüße frei geblieben sind. Die hängende Stellung ist für ihren Aufflug sehr
vorteilhaft. Sie läßt sich dabei nämlich einfach fallen, breitet ihre Flughaut aus
und flattert dann fort. Will sie von ebener Erde auffliegen, so klettert sie zuvor
an Wänden, Bäumen usw. empor und läßt sich dann zum Fluge fallen. Beim
Klettern wird sie besonders von den beiden kurzen, spitzbekrallten, freien Daumen
unterstützt. Will sie an einem Baume emporklettern, so hakt sie sich mit den
Daumenkrallen in die Rinde ein und zieht sich so — mit beiden bekrallten
Hinterbeinen nachschiebend — empor. In gleicher Weise kann die Fledermaus
auch ganz behende kriechen.
10% Das Bausbubn.
1. Der Hahn. Stolz wie ein „Ritter“ schreitet der Hahn auf dem Hofe
umher. Auf dem Kopfe trägt er einen roten, gezackten Kamm und an der
Kehle zwei rote Läppchen. Den Hals ziert ein großer Federkragen. Das Ge-
sieder glänzt wie Metall, und die langen Schwanzfedern sind wie eine Sichel