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XUVII. Sarten und Feld im Winter.
1. Nur wenige Pflanzen trotzen mit ihren Blättern dem Winter. Dahin gehört der
Grün= oder Braunkohl, den die Hausfrau noch im Garten stehen hat. Sie schneidet ihn
erst nach eingetretenem Froste. (Warum! S. 40.)
2. Auch die Felder sind meist leer. Doch stellenweise wird unser Auge durch das
saftige Grün des Wintergetreides und Rübsens erquickt. Sie sind im Herbste ausgesät
und bald kräftig emporgewachsen. Jetzt ruhen sie, und der liebe Gott hüllt sie im Winter
in die schützende Schneedecke, damit sie nicht erfrieren.
3. Die Tierwelt in Garten und Feld ist im Winter nicht so zahlreich wie im Sommer.
Die Zugvögel sind nach dem warmen Süden gezogen. Nur wenige sind zurückgeblieben,
so z. B. einige Schwarzdrosselmännchen, Rotkehlchen und Finken. Die Strichvögel, wie
Haubenlerche und Goldammer, kommen gern auf den Hof des Landmanns, um dort
Nahrung zu suchen. — Die Säugetiere verlassen uns nicht. Manche von ihnen aber
sieht man nicht, da sie einen Winterschlaf halten, wie z. B. Igel und Hamster. (Warumk!
S. 91.)
114. Der MQaulwurk.
1. Körperbau, dem Leben in der Erde angepaßt. Der Maulwurf lebt
hauptsächlich von Regenwürmern und Engerlingen. Er muß also seine Nahrung
in der Erde suchen. Dazu paßt sein Körper vorzüglich. Die Vorderfüße (Hände)
sind zum Graben eingerichtet. Daher sind sie schaufelförmig gebaut und die
Zehen mit starken Grabkrallen besetzt und durch Häute verbunden. Zu ihrer
Verbreiterung ist an der Daumenseite noch ein sichelförmiger Knochen angebracht,
die Scharrkralle. Mit der Innenseite sind sie nach außen gerichtet, auch
stehen sie seitwärts schräg nach hinten. Die Arme (Stiel der Schaufelhäude)
sind kurz und wirken desto kräftiger.
Mit diesen Grabfüßen baut sich der
Maulwurf seine unterirdischen Gänge.
Beim Graben zerscharrt er zunächst
die Erde, wirft sie mit großer Schnellig-
keit hinter sich und läßt sie einstweilen
dort im Gange liegen. Sobald ihm
die größere. Menge aber unbeauem
wird, stößt er sie mit dem dicken
Kopfe nach oben. Dadurch entstehen P Gielett der Maulwurfs. eice.
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die Maulwurfshügel. In leichtem, o. Oberarm 8 und brcae, 4 Silasselgenm Oic, “ **.
lockerem Boden gräbt der Maul= bein mit Kaum, k. Schulterblart (stielartic), g. erster und
wurf mit großer Schnelligkeit; durch zweter Haswirbel.
ganz losen Sand wühlt er sich so schnell hindurch, wie etwa ein Fisch durchs
Wasser schwmmt. Läht-man- einen. gefangenen-- Maulwurk—guf Jockerem
Sandboden frei, so ist er im Augenblicke verschwunden. Hier kommt ihm näm-
lich seine rüsselförmig verlängerte Schnauze zustatten, mit der er sich förmlich
in den Sand einbohrt. In hartem Boden ist ihm das nicht möglich. Der
Rüssel wird zwar durch einen Knorpel gestützt, bleibt aber biegsam. Will der
Maulwurf hier graben, so zieht er den Kopf weit zurück. Die kleinen, mohn-
korngroßen Augen sind unter dem Pelze verborgen und so vor dem Eindringen
des Sandes geschützt. Ohrmuscheln fehlen, da sie in der Erde hinderlich sein
würden. Dagegen besitzt die Ohröffnung einen Hautrand, durch den sie der
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