Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

  
  
A. Kreuzspinne im Netz. B. Spinndrüsen. C. Chitinröhrchen der Spinndrüsen. 
D. Fuß. E. Kopf der Kreuzspinne. 
Mittelpunkte ausgehend, durch einen winkeligen Spiralfaden. So erhält das Netz 
die Form eines eckigen Rades. Die kreisförmigen Fäden sind mit klebrigen 
Tröpfchen befeuchtet, um die anfliegenden Tierchen festzuhalten; diese Fäden 
werden aus besonderen Röhrchen abgeschieden. Die Strahlen dagegen sind trocken. 
2. Auf der Lauer. Hat die Spinne ihr Netz fertig, so sitzt sie stundenlang 
darin mit geducktem Kopfe auf der Lauer und späht fortwährend nach Beute. 
Sie hat acht Augen, kann jedoch nur schwach damit sehen. Desto feiner aber ist 
ihr Tastgefühl. Sobald eine Mücke oder Fliege das Netz berührt, bleibt sie an 
den klebrigen Fäden hängen. Sie zappelt und strampelt dann zwar gewaltig, 
um sich frei zu machen; aber je mehr sie strampelt, desto fester verwickelt sie 
sich. Vorsichtig, immer ruckweise naht sich die Kreuzspinne, bis sie dem Tiere so 
nahe ist, daß sie es mit einem Bisse töten kann. Vorn am Kopfe hat sie zwei 
Ober- und zwei Unterkiefer. Sie sehen aus wie Fühler und werden daher 
Kieferfühler genannt. Jeder Oberkiefer endigt in einer spitzen Kralle, die wie 
ein Taschenmesser eingeklappt werden kann. Sie ist der Länge nach durchbohrt 
und steht mit einer Giftdrüse in Verbindung. Bei dem Bisse fließt in die 
Wunde etwas Gift, das kleineren Tieren, wie Fliegen und Mücken, sofort den 
Tod bringt, größeren aber nicht schadet. 
3. Als sorgsame Mutter. Im Herbste spinnt das Weibchen ein kleines, rundes 
Säckchen, legt eine Anzahl Eier hinein und heftet es an einem geschützten Orte 
zur Überwinterung an. Die Spinne selbst aber stirbt bald darauf. Im Frühlinge 
kriechen aus den Eiern die Jungen. Sie sind klein, aber wie die Alten gestaltet.
	        
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