in — 128 —
eine Zunge hervor, der zuweilen 4—6 cm lang ist. Das ist der Fuß der
Muschel. Er dehnt sich aus und zieht sich wieder zusammen und schleppt da-
durch das Tier langsam fort. Um einen 1 m langen Weg zurückzulegen, ge-
braucht die Muschel 6—8 Stunden.
4. Vermehrung. Im Sommer legt die Muschel 10—20000 Eier. Diese
trägt sie eine Zeitlang in den Kiemen bei sich. Wenn aber nach einigen Wochen
die Larven ausschlüpfen, hat jede schon zwei kleine Schalen. Mit Hilfe eines
von ihnen erzeugten Schleimfadens und den Schalenklappen setzen sich diese
Larven auf dem Rücken von Fischen fest, werden hier von einer Wucherung
der Fischhaut umwachsen und lassen sich so 10 Wochen lang mit umhertragen.
Dann haben sie sich zu vollkommenen Muscheln entwickelt.
140. Schluhbetrachtung.
Karpfen, Krebs und Muschel leben nur im Wasser. Es sind echte Wassertiere.
Fischotter, Biber, Ente, Sumpfschildkröte und Frosch leben nur zeitweise im Wasser. Es
sind unechte Wassertiere (Wasserfreunde, Wasserbesucher). Einige der unechten Wasser-
tiere werden im Wasser geboren, verleben in ihm ihre ganze Jugend und machen hier
eine Verwandlung durch. (Frosch.) Andere werden auf dem Lande geboren und suchen
erst nach der Geburt das Wasser auf. (Ente.)
Einige Klallen und Ordnungen der Tiere. I. Bögel. [S. 981. 1. Wat= oder
Sumpfvögel. (Zur Vergleichung: Storch [S. 191, Kiebitz LS. 211, Reiher, Trappe,
Kranich, Waldschnepfe.) Sie suchen ihre Nahrung — Frösche, Schnecken, Würmer —
meistens im Sumpfe. Deshalb haben viele von ihnen lange, am Unterschenkel unbefiederte
und daher zum Waten sehr geeignete Beine (Watbeine), einen langen Hals und langen
Schnabel. Da sie im Winter keine Nahrung bei uns finden, so ziehen sie alle im Herbste fort.
2. Schwimmvögel. a) Mit Schwimmfüßen (die drei Vorderzehen durch ganze
oder halbe Schwimmhaut verbunden). (Zur Vergleichung: Ente [S. 1211, Gans, Schwan,
Möwe.) b) Mit Ruderfüßen (alle vier Zehen durch eine Schwimmhaut verbunden).
(Zur Vergleichung: Pelikan.) o) Mit Lappenfüßen (die Zehen sind mit einem breiten
Hautsaume versehen). (Zur Vergleichung: Haubentaucher.) Sie haben Watbeine mit einer
Schwimmhaut zwischen den Zehen. Ihre Nahrung suchen sie hauptsächlich im Wasser.
Dementsprechend ist auch ihr Körper dem Leben im Wasser angepaßt.
II. Kriechtiere oder Reptilien. Zur Vergleichung: Kreuzotter [S. 521, gemeine
Eidechse (S. 51), Nilkrokodil (S. 1491, europäische Sumpfschildkröte lS. 1221. Die Kriech-
tiere sind lungenatmende Wirbeltiere S. 971 mit rotem, wechselwarmem Blute. Der
Körper ist mit Schilden oder Schuppen bedeckt, die mit einer abstreifbaren Oberhaut
überzogen sind; sie wird bei vielen alljährlich erneut. (Häutung.) Während des Winters
halten sie einen Winterschlaf; in heißen Gegenden erstarren sie (aus Mangel an Wasser)
in der dürren Jahreszeit. Sie vermehren sich meist durch häutige Eier. Man unter-
scheidet bei den Kriechtieren:
1. Schlangen. a) Giftschlangen. (Zur Vergleichung: Kreuzotter (S. 52., Klapper-
schlange, Brillenschlange.) b) Giftlose Schlangen. (Zur Vergleichung: Ringelnatter
[S. 541, glatte Natter. Gestalt? Körperbedeckung Bewegung Zunge! Augen! Zu-
sammenhang zwischen Kieferknochen und Nahrungsaufnahme ?
2. Eidechsen. a) Panzereidechsen. (Zur Vergleichung: Nilkrodil S. 148J, Ganges-
krokodil, Alligator.) b) Schuppeneidechsen. (Zur Vergleichung: Gemeine Eidechse
IS. 511, grüne Eidechse, Mauereidechse, Blindschleiche [S. 521, Chamäleon, Drache.)
Die Panzereidechsen (woher der Name!7) leben teils im Wasser, teils auf dem Lande.
Dementsprechend der Körperbau. Die Schuppeneidechsen leben nur auf dem Lande.
Nahrung Gestalt!
3. Schildrörten. (Zur Vergleichung: Europäische Sumpfschildkröte IS. 1221, grie-
chische Landschildkröte, Riesenschildkröte, Karettschildkröte.) Die Schildkröten leben teils