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4. Zähne. Ein erwachsener Mensch hat 8 Schneide-, 4 Eck= und 20 Backen-
zähne. Die in den ersten Lebensjahren hervorgetretenen 20 Zähne (8 Schneide-,
4 Eck= und 8 Backenzähne) heißen Milchzähne und fallen im 7. oder 8. Lebens-
jahre wieder aus. Bis zum 14. Jahre haben sich dann die bleibenden Zähne
bis auf die letzten Backenzähne, die sogenannten Weisheitszähne, entwickelt. Diese
bilden sich zuweilen erst im 30. Lebensjahre; mitunter aber erscheinen sie gar
nicht. An jedem Zahne unterscheidet man Krone und Wurzel. Eine glänzende,
weiße Masse, der sehr harte, aber auch spröde Schmelt umgibt den Zahn;
darunter liegt das weniger harte Zahubein. Im Innern der Krone ist eine
kleine Höhlung, in die durch die Wurzelspitze ein Nerv und eine Ader eindringen.
5. Pflege der Zähne. Sobald der Zahn hohl und der Nerb in der Krone
bloßgelegt wird, entsteht der Zahnschmerz. Um das Hohlwerden der Zähne
zu verhüten, bürste man sie täglich mit Zahnseise und Zahnpulver, da durch die
in Fäulnis übergehenden Speisereste der Zahnschmelz und durch die Spaltpilze
des Zahnbeleges das Zahnbein zerfressen wird. Das geschieht auch beim über-
mäßigen Genusse von Süßigkeiten. Aus diesen bilden sich scharfe Säuren, die
den Zahnschmelz nach und nach auflösen und so die Zähne leicht krank machen.
Auch durch das Aufbeißen der Nüsse oder anderer harter Gegenstände, sowie
durch den plötzlichen Wechsel von heißen und kalten Speisen und Getränken
können die Zähne leicht beschädigt werden. Um hohle Zähne noch längere Zeit
brauchbar zu erhalten, läßt man sie plombieren. Das muß aber geschehen, ehe
die Höhlung zu groß geworden ist. Man erspart sich dadurch viele Schmerzen.
Ein zahnloser Mund entstellt nicht bloß den Menschen, sondern erschwert auch
das Verdauungsgeschäft, da die Speisen nicht gehörig zerkaut werden können.
„Gut gekaut ist halb verdaut.“" Ganz schadhafte Zähne müssen ausgezogen
werden, da sonst die sich in ihnen bildenden Pilze auch die gesunden Zähne
leicht anstecken können.
6. Die Muskeln (gewöhnlich Fleisch genannt) bilden länglich runde, platte
oder ringförmige Bündel, die mit den Enden durch feste Stränge (Sehnen oder
Flechsen) an den Knochen festgeheftet sind. Sie dienen hauptsächlich der Be-
wegung. Viele von ihnen können wir ganz willkürlich bewegen. So werden
z. B. die Gelenke durch den Beuger auf der Innenseite und durch den Strecker
auf der Außenseite vom Gehirn aus mittels der Nerven in Bewegung versetzt.
Sobald das Gehirn seine Tätigkeit einstellt, erschlaffen die Muskeln. (Ohn-
macht, Schlaf.)
7. Pflege der Muskeln. Sollen die Muskeln erstarken, so müssen sie
fleißig geübt, d. h. bewegt werden. Das geschieht besonders durch Spielen,
Laufen, Springen, Schwimmen, Eislaufen, Arbeiten im Garten, Turnen, Spazieren=
gehen usw. Bewege dich täglich wenigstens eine Stunde in frischer Luft, wo-
möglich bei jeder Witterung! Manche Menschen erlangen durch stete Übung eine
ungeheure Muskelkraft.
8. Die Nerven sind Werkzeuge der Empfindung und Bewegung. Sie
bilden im Gehirn und Rückenmarke eine zusammenhängende Masse, von der sie
sich in Gestalt dickerer oder dünnerer Fäden durch den ganzen Körper ver-
zweigen. Nur Nägel, Haare und Oberhaut sind ohne Nerven und daher ge-
fühllos. Das Gehirn ist in der Schädelhöhle eingeschlossen und besteht aus drei