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Rolle 100 g (0) und an das Schnurende zu dem Tariergewichte 50 g (P). Die Ge-
wichtstücke bleiben in Ruhe. Die 50 g an dem Schnurende halten den 100 g an
der Schere das Gleichgewicht. Die bewegliche Rolle ist im Gleichgewichte,
wenn die Kraft halb so groß ist als die Last. Die Last wirkt auf die
Schere und durch diese auf die gleichweit von ihr befindlichen Seilstücke. Jedes
Seilstück hat also die Hälfte der Last zu tragen. An dem einen
Seilstück greift die Hand an. Vergleich mit dem einarmigen Hebel!
12. Der Flaschenzug (Fig. 6) ist eine Vereinigung von ge-
wöhnlich gleichvielen festen (A) und beweglichen (B) Rollen. Die
gleichnamigen Rollen haben eine gemeinschaftliche Schere: die
Flasche, daher der Name. Sind drei feste und drei bewegliche
Rollen miteinander verbunden, so ist das Gleichgewicht schon durch
½/ der Last hergestellt. Bei vier festen und vier beweglichen Rollen
genügt ½ der Last usw. Bei den praktisch verwendeten Flaschen-
zügen liegen die Rollen einer Flasche nebeneinander. Warum?
13. Das Wellrad. (Fig. 7.) Aus tiefen Brunnen wird das
Wasser oft durch eine Welle, ein walzenförmiges Stück Holz, mit
Kette und Eimer heraufgeholt. Die Welle oder Walze wird durch
eine Kurbel oder durch ein Rad gedreht. Die Kurbel ist eine mit
einem Handgriff versehene Speiche. Sie läßt sich um so leichter
drehen, je länger die Kurbel oder das Rad ist. Versuch: Wir
durchbohren eine Walze von 4 cm Durchmesser der Quere nach.
In das Loch stecken wir einen mit Zentimetermaß versehenen
40 cm langen Stab so hinein, daß die zu beiden Seiten der
Walze hervorragenden Teile gleich lang sind. Sodann schlagen wir
in jedes Ende der Walze einen
Drahtstift und legen die Drahtstifte
in Scherlöcher, daß sie sich in den
Osen frei bewegen können. Jetzt
umwickeln wir die Walze mit einer
Schnur, deren eines Ende ein Ge-
wicht von 500 g trägt. Hängen
wir nun an den Stab 10 cm weit
Fig. 6. vom Mittelpunkte der Walze ein «
GewichtvonlOOgauf,fohalten Ig. 7.
diese 100 g den 500 g das Gleichgewicht. Am Ende des Stabes, also 20 cm
vom Mittelpunkte, bewirken sogar schon 50 g das Gleichgewicht. Der Halbmesser
der Walze beträgt 2 cm. Hat also der Stab, der die Speichen eines Rades oder
die Kurbel darstellt, die fünffache Länge des Halbmessers, so ist ½ der Last,
hat der Stab die zehnfache Länge des Halbmessers, so ist ½6 der Last zur
Herstellung des Gleichgewichts nötig. Um einer Last an der Welle das
Gleichgewicht zu halten, braucht die Kraft nur der so vielte Teil der
Last zu sein wie der Halbmesser der Welle vom Halbmesser des Rades.
Suche Beispiele! Steht die Achse des Wellrades senkrecht, so wird es Göpel
genannt. Dieser kommt häufig bei Dreschmaschinen, Hausbauten, in Fabriken,
Ziegeleien usw. zur Anwendung, um ein Räderwerk u. dgl. in Bewegung zu setzen.