Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

— 9 — IV 
Hammer, die Magd, wenn sie den Besen am Stiel befestigt. Beim Sprunge 
aus einem fahrenden Wagen fällt man durch den plötzlichen Ruck fast immer zur 
Erde, wenn man nicht in der Richtung der Fahrt springt. Suche andere Beispiele. 
19. Der freie Fall. Laß eine Bleikugel auf einen untergehaltenen Bogen 
Papier fallen, anfangs aus geringerer, dann aus immer größerer Höhe, bis 
zuletzt die Kugel das Papier durchbohrt! Je länger ein Körper fällt, desto 
größer wird seine Geschwindigkeit und damit auch die Kraft, die er durch seine 
Bewegung erhält. Das zeigen uns auch die Hagelkörner. — Man lasse einen 
kleinen, schweren Körper, z. B. ein 60 Grammssslück an der Seite einer Treppe 
ö m tief fallen und messe die Sekunden mit dem Taktmesser. Man hat gefunden, 
daß ein Körper im luftleeren Raume in einer Sekunde etwg. 5####tief fällt, in 
der zweiten Sekunde aber nicht etwa wieder 5 m, sondern 3 X 5= 15 m, in 
der dritten Sekunde 5 K 5— 25 m uff. Geihenfolge der ungeraden Zahlen h 
Wie lang ist demnach 12 Strecke, die ein Körper in 3, 4, 5 Sekunden fällt 
20. Das Pendel. a) Wir hängen eine Kugel an einem Faden auf. Im 
Zustande der Ruhe hat der Jaden lotrechte Nichtung. Geben wir der Kugel 
einen Stoß nach rechts, so kehrt sie infolge der Schwerkraft bald zurück, um 
mit dem Faden ihre frühere lotrechte Stellung wieder einzunehmen. Sie bleibt 
aber in dieser lotrechten Stellung nicht sogleich stehen, sondern schießt infolge 
der Beharrungskraft über das Ziel hinaus nach links, bis wiederum die Schwer- 
kraft die Oberhand gewinnt und die Kugel in die lotrechte Richtung zurück- 
zieht. So schwingt die Kugel noch eine Weile hin und her. Ihre Schwingungen 
werden aber immer kleiner, da sie jedesmal Luft verdrängen muß und die 
Reibung am Aufhängepunkte fortwährend ihre durch den seitlichen Stoß 
erhaltene Kraft vermindert. Endlich siegen Luftwiderstand und Reibung, und 
die Kugel steht still. Die schwingende Kugel bildet mit dem Faden ein Pendel. 
Hängt die Kugel an einem Faden, so hat man ein Fadenpendel; hängt sie 
an einem Stabe, so hat man ein Stangenpendel. 
b) Vergleiche die Zeiträume der einzelnen Schwingungen desselben Pendels 
durch Taktzählen miteinander! Es ergibt sich, daß die größeren Schwingungen 
nicht länger dauern als die kleineren; denn bei größeren Schwingungsbogen fällt 
das Pendel steiler herab und schwingt daher mit größerer Beschleunigung (S. 7, 
8 14) als bei kleineren. Die Schwingungen eines und desselben Pendels 
haben gleiche Zeitdauer. Lassen wir aber ein kürzeres und ein längeres 
Pendel nebeneinander schwingen, so sehen wir, daß das 
kürzere schneller schwingt als das längere. 
#) Das Perpendikel (P) an unseren Stubenuhren bildet 
ein Stangenpendel, das durch ein Gewicht in steter Be- 
wegung erhalten wird. Dieses Gewicht (G) hängt an einer 
Schnur (8) oder einer Kette, die um eine Welle (W) 
gewickelt ist. Die Welle ist mit einem gezahnten Rade, 
dem Steigrade (BR), verbunden. Infolge der Schwerkraft 
sinkt das Gewicht nach unten und setzt Welle und Steig- 
rad in eine drehende Bewegung. Diese Drehung ist ohne 
Reguliervorrichtung eine beschleunigte. (S. 9, § 19.) 
Damit sie gleichmäßig vor sich gehe, ist das Perpendikel, 
  
 
	        
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