Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

— 18 — IV 
Armen gleich hoch. Neige jetzt die Röhre, ohne das Wasser ausfließen zu 
lassen! Es stellt sich heraus, daß in dem einen Arme zwar mehr Wasser steht 
als in dem anderen — aber die Oberflächen des Wassers beider Röhrenarme 
liegen in derselben wagerechten Ebene. Das ist auch in verschieden weiten 
verbundenen Röhren der Fall. In verbundenen Röhren steht das Wasser 
sowie jede andere Flüssigkeit stets gleich hoch. 
27. Wasserleitung. Um eine Wasserleitung anzulegen, leitet man das 
Wasser aus hochgelegenen Quellen durch unterirdische Röhren in die Häuser. 
Hier sucht es ebensohoch zu steigen, wie es in der Quelle steht. (Grund? 
* 26.) In ebenen Gegenden wird das Wasser gewöhnlich durch Maschinen in 
einen auf dem Wasserturme gelegenen Wasserbehälter getrieben und von hier 
aus durch Leitungsröhren das Steigen des Wassers in den Häusern herbeigeführt. 
28. Der Springbrunnen erklärt sich aus demselben Gesetze wie die Wasser- 
leitung. Stelle aus 
einem Trichter, ei- b à d- abe 
nem langen Gum- 1 
mischlauchund einer 
zugespitzten Glas- 
röhre ein Modell 
her. Die — nach 
der Grafschaft Ar- 
tois (artoa) so be- 
nannten — arte- Fig. 13. 
sischen Brunnen 
(Bohrbrunnen, Fig. 13) sprudeln von selbst, solange das Wasser in der Sand- 
schicht (bb) höher steht, als die Offnung des Bohrloches liegt. 
29. Das spezifische oder Eigengewicht. Eine Bleikugel ist schwerer als eine gleich 
große Holzkugel. Man drückt dies allgemeiner auch so aus: Blei ist spezifisch schwerer 
als Holz. Die Größe des spezifischen Gewichts bestimmt man nach dem Gewichte einer 
gleich großen Wassermenge. 1 com Wasser wiegt 1 g; 1 cem Blei 11½ g. Man sagt 
daher: das spezifische Gewicht des Bleies ist 11½. 
30. Das Schwimmen. a) Ein Stück Holz schwimmt auf dem Wasser, ein 
Stück Eisen sinkt darin unter. Ein Stein erscheint im Wasser leichter als in 
der Luft. Um die Ursache hiervon kennen zu lernen, wägen wir ein zylindrisches 
Eisenstück von 100 g in der Weise, daß es in einen Maßzylinder in Wasser 
eintaucht; dadurch steigt das Wasser um 7,5 cem, und das Eisenstück scheint 
7,5 g leichter. Versuche mit Messing= oder Bleigewichten zeigen dasselbe, näm- 
lich: ein Körper wird im Wasser um so viel leichter, als die Menge 
des Wassers wiegt, die er verdrängt hat. Ist ein Körper spezifisch schwerer 
als Wasser, so verliert er, wenn er in Wasser getaucht ist, nicht sein ganzes 
Gewicht und muß deshalb sinken. Ist er spezifisch ebenso schwer als Wasser, 
so verliert er im Wasser sein ganzes Gewicht und schwebt, sobald das Wasser 
über ihm zusammenschlägt. Ist er spezifisch leichter als Wasser, so verliert 
er beim Eintauchen sein ganzes Gewicht, noch ehe er vollständig eingetaucht 
ist, so daß er also über die Oberfläche des Wassers hervorragt: er schwimmt. 
Körper, die spezifisch schwerer als. Wasser sind, kann man dadurch zum 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.