Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

IV — 18 — 
Diese drückt auf das Wasser, so daß es, sobald man das Blasen eingestellt hat, 
in einem Strahle durch die Röhre nach oben entweicht. 
42. Feuerspritze. (Fig. 18.) Was der Heronsball im kleinen, das ist der 
Windkessel bei der Feuerspritze im großen, nur daß die Luft im Windkessel 
durch Wasser zusammengepreßt wird. Die Feuerspritze setzt sich aus dem Wagen- 
gestelle und dem Spritzenkasten (Wasserlade) zusammen. Der Spritzenkasten ist 
beim Spritzen mit 
Wasser gefüllt. In 
ihm befinden sich 
der Windkessel (a) 
und zwei Druck- 
pumpen (e). 
Durch die Druck- 
stange (m) wer- 
den die Kolben () 
der beiden Druck- 
pumpen abwech- 
selnd auf und nie- 
der bewegt. So- 
bald sich z. B. (. 
Abb.) der Kolben 
links aufwärts be- 
Fig. 18. J. wegt, dringt das 
Wasser aus dem Spritzenkasten durch das Saugventil (d) links in die linke 
Druckpumpe, der Kolben rechts bewegt sich abwärts, und das Saugventil (d) 
rechts schließt sich. Bewegt sich sodann der Kolben links abwärts, so schließt sich 
das Saugventil (d) links, und das zwischen dem Kolben und dem Saudventil links 
befindliche Wasser wird mit Gewalt durch das Druckventil (c) links und den 
Kanal (b) links in den Windkessel hineingetrieben. Wie gestaltet sich dieser Vor- 
gang auf der rechten Seite? Je mehr sich der Windkessel mit Wasser füllt, desto 
mehr wird die im Kessel befindliche Luft zusammengepreßt. Sie würde deshalb 
das Wasser in die Druckpumpen zurückdrängen, wenn das nicht durch Ventile (c) 
verhindert würde, die sich nach dem Pumpen schließen. Um das Wasser nach 
der Feuerstätte hinleiten zu können, hat man an die Mündung (g9) des Steig- 
rohrs (h) einen Schlauch geschraubt. Sobald der Windkessel hinreichend mit 
Wasser angefüllt ist und die Luft darin eine möglichst hohe Spannkraft erreicht 
hat, preßt die Luft das Wasser durch das Steigrohr (h) in den Schlauch mit 
solcher Gewalt hinein, daß es in ununterbrochenem Strahle in die Höhe steigt. 
43. Lustpumpe. a) Sie ist vor etwa 2½ Jahrhunderten 
von dem Bürgermeister Otto von Guerike in Magdeburg 
erfunden worden. Mit ihrer Hilfe kann man die Luft in 
einem Raume sehr verdünnen und so den Druck der Luft 
deutlich machen. Otto von Guerike stellte zu diesem Zwecke 
zwei genau aneinander schließende metallene Halbkugeln her, 
die etwa 1 m im Durchmesser hatten. (Magdeburger Halb- 
kugeln. Fig. 19.) Nachdem diese genau aneinander gelegt und die Ränder außerdem 
noch mit Talg bestrichen waren, pumpte Guerike möglichst viel Luft aus der Kugel heraus, 
    
 
	        
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