Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

IV — 24 — 
Sonnenstrahlen wird Wärme erzeugt. Stelle zwei gleich große Stücke 
Schwarzblech nebeneinander in den Sonnenschein, das eine so, daß die Sonnen- 
strahlen rechtwinklig auffallen, das andere so, daß sie recht schräg auffallen, und 
befühle sie nach einiger Zeit. Die Sonnenstrahlen erwärmen eine Fläche 
am stärksten, wenn sie rechtwinklig auffallen. Warum ist es mittags 
wärmer als morgens, im Sommer wärmer als im Winter und am Aquator 
heißer als an den Polen? 
b) Wenn man Gabel und Messer längere Zeit auf dem Putzbrette reibt, so 
werden sie warm. Suche andere Beispiele. Wilde Völker wissen sich durch Reiben 
zweier Holzstücke Feuer zu verschaffen. Der Stahl gibt beim Anschlagen an einem 
Feuersteine Funken. Durch Reiben und Schlagen wird Wärme erzeugt. 
Zu welchem Zwecke reiben sich die Arbeiter im Winter im Freien die Hände? 
c) Um uns im Winter vor Kälte zu schützen, zünden wir im Ofen Holz 
oder Kohlen an. Beim Verbrennen dieser Stoffe verbindet sich der Sauerstoff 
der Luft chemisch (S. 63) mit dem Holze oder der Kohle, wodurch eine behag- 
liche Wärme im Zimmer erzeugt wird. Taucht man ungelöschten Kalk in Wasser 
und hält ihn dann in der Hand, so spürt man bald ein Brennen. Gießt man 
in ein Glas Wasser Schwefelsäure, so entwickelt sich ebenfalls Wärme. Wird 
Heu in zu feuchtem Zustande auf dem Heuboden aufgeschichtet, so verliert es 
seine Farbe und entzündet sich zuweilen. Wärme des Düngers auf der Dünger- 
stätte. Es geht nämlich beim Holze, Kalke, Wasser, Heu und Dünger eine 
chemische Verbindung vor. Durch chemische Verbindungen, besonders 
durch Verbrennung, wird Wärme erzeugt. 
c) Der Blitz entzündet brennbare Stoffe und schmelzt Metalle; in elektrischen 
Lampen glühen Fäden oder Kohlenstäbe. Auch durch Elektrizität wird 
Wärme erzeugt. 
53. Leitung der Wärme. a) Hält man eine Strickugdel mit dem einen 
Ende in eine Flamme, so wird auch das andere Ende heiß. Hält man dagegen 
einen Hol#span mit dem einen Ende in die Flamme, so verspürt man am 
anderen Ende keine Wärme. Die Stricknadel besitzt also die Fähigkeit, die 
Wärme sehr schnell von einem Teilchen zum anderen fortzuleiten, das Holz 
nicht. Man unterscheidet demnach gute und schlechte Wärmeleiter— Zu den 
guten gehören alle Metalle, zu den schlechten z. B. Holz, Papier, Stroh, Wolle, 
Pelz, Federn, Wasser und Luft. In der Mitte zwischen beiden steben Die#. 
Halbleiter: Steine. Glas, Leinwand u. a. 
b) Das Eisen eines Beiles, das im Winter draußen liegt, fühlt sich kälter 
an als der hölzerne Stiel. Beide Teile entziehen nämlich der Hand beim Be— 
rühren Wärme. Eisen aber nimmt als guter Leiter die Wärme schneller auf als 
Holz und erzeugt daher in der Hand auch ein stärkeres Kältegefühl. Legen wir 
Eisen und Holz auf den heißen Ofen, so fühlt sich das Eisen nachher heißer 
an als das Holz. Beide haben dieselbe Hitze in sich aufsgenommen, aber das 
Eisen gibt die Hitze schneller an unsere Hand ab als das Holz. Daher das 
größere Wärmegefühl. Gute Wärmeleiter nehmen die Wärme schneller 
auf und geben sie schneller ab als schlechte Wärmeleiter 
c) Gute Wärmeleiter wendet man da an wo man die Wärme schnell ver- 
breiten will, also z. B. beim Kochen und Heizen. Wo man die Wärme ab- 
 
	        
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