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räderpaares K die Motorkrafl auf die Hinterachse. L ist ein Räderwerk in der
Hinterachse (Differentialwerk), welches den Zweck hat, beim Kurvenfahren den
beiden Hinterrädern verschiedene Geschwindigkeiten zu geben. M ist das Handrad
(Lenkung), mittels dessen das Auto gesteuert wird. NX ist der Schalthebel, mit
welchem die verschiedenen Räder im Getriebe H betätigt werden. Daneben sieht
man den Handbremshebel.
61. Verdunstung. a) Gieße Schwefeläther in ein flaches Schälchen! Der
Athergeruch ist bald überall im Zimmer wahrzunehmen. Die Flüssigkeit nimmt
ab und ist bald ganz verschwunden. Sie hat sich in Dampf verwandelt. Ein
Aufsteigen von Dampfblasen und eine wallende Bewegung ist bei dieser Dampf-
bildung nicht wahrzunehmen. Sie hat nicht im Innern, sondern nur an der
Oberfläche der Flüssigkeit stattgefunden. Man sagt, der Ather ist verdunstet.
Wie Ather, so kann man Spiritus, Essig, Wasser und andere Flüssigkeiten ver-
dunsten lassen. Verdunstung ist Dampfbildung an der Oberfläche einer
Flüssigkeit.
b) Die Wäsche trocknet schnell bei warmem Sonnenscheine und Wind. Auch
breitet man die Wäsche so aus, daß eine möglichst große Oberfläche dem Winde
und der Sonnenwärme ausgesetzt ist. (Warum?) Luftzug, erhöhte Wärme
und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die
Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Türen und
Fenster. Straßen trocknen beim Winde schneller als bei ruhigem Wetter.
Flüssige Farbe wird als dünner Anstrich auf Gegenständen weit schneller fest als
im Farbentopfe.
T#) Befeuchten wir unsere Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Um-
hüllen wir die Kugel eines Thermometers mit Leinwand und benetzen diese mit
Schwefeläther, so sinkt beim Hin= und Herschwenken des Thermometers das
Queckhsilber bisweilen unter Null herab. Durch jede Verdunstung wird der
Umgebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher er-
zeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung. Besprengen der Straßen und Gärten;
Wasser löscht Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so
kann man sich leicht erkälten. Stellt man in ein Weinglas, das zur Hälfte mit
Schwefeläther gefüllt ist, ein Probiergläschen mit etwas Wasser und läßt den
Ather durch den Luftstrom eines Blasebalgs schnell verdunsten, so gefriert das
Wasser zu Eis.
62. Tau und Reif. a) Hauche gegen das Fenster! Es schwitzt. Bringe
ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas beschlägt. Im
kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt
nämlich nur eine bestimmte Menge Wasserdampf auf; ist das Maß erreicht, so
hört die Verdunstung auf: Die Luft ist gesättigt. Je größer die Wärme der
Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so
vermag sie oft den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann
einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das
Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases usw.
b) Ahnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommer-
nächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr
ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst