Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

1 — 42 — 
Besondere Förderung hat ihm Dresden zu berdanken, das er zu seiner Residenz 
wählte und wo er an Stelle der hölzernen Brücke eine andere mit festen Steinpfeilern 
errichtet haben soll. An seinem Hofe wurden Dichtkunst und Musik gepflegt, und er 
selbst war Dichter und Sänger. 
Große Umwälzungen vollzogen sich zu Heinrichs Zeit im Deutschen Reiche. 
Das glorreiche Kaisergeschlecht der Hohenstaufen fand seinen Untergang, und es 
brach die kaiserlose, schreckliche Zeit an, die erst mit der Wahl Rudolfs von Habsburg 
1273 ein Ende fand. Leider zersplitterte 
  
- gerade in dieser schweren Zeit Heinrich 
— — — die starke wettinische Macht dadurch, daß 
——— — er das Land mit seinen Söhnen Albrecht 
T und Dietrich teilte. Aus dieser Teilung 
erwuchs dem alternden Herrscher viel 
Kummer, da sie nicht zur Zufriedenheit 
seiner Söhne ausfiel und mancherlei Feh- 
den zur Folge hatte. 
5. Aus der Vorgeschichte Thüringens. 
Thüringens Vergangenheit bis zur Ver- 
einigung mit Meißen ist mit einem rei- 
chen Kranze von Sagen umgeben. Sie 
knüpfen sich vor allem an die Namen 
Ludwigs des Springers, des Erbauers 
der Wartburg, und Ludwigs des Eisernen, 
dem durch die von Hammerschlägen be- 
gleiteten Worte des Schmieds von Ruhla 
„Landgraf, werde hart!“ die Augen über 
die schlimmen Zustände in seinem Lande 
geöffnet wurden. — Zu Zeiten des Land- 
grafen Hermann, an dessen Hofe (um 
1200) die Minnesänger Walter von der 
Vogelweide, Wolfram von Eschenbach 
u. v. a. gastliche Aufnahme fanden, soll 
der Sängerkrieg auf der Wartburg 
  
— — stattgefunden haben, bei dem es so ernst 
Das Rosenwunder. herging, daß der im Gesang Besiegte 
Von M. v. Schwinb. nur durch den Schutz der Landgräfin 
vor dem Tode bewahrt blieb. — Lud- 
wigs des Heiligen Gemahlin Elisabeth war eine Wohltäterin der Armen, die sie 
speiste und kleidete („Elisabeths Rosen.), und eine Pflegerin der Kranken, für 
die sie am Fuße der Wartburg ein Hospital bauen ließ. Nach dem Tode ihres 
Gemahls wurde sie mit ihren Kindern durch ihren Schwager von der Wartburg 
bertrieben. Sie starb, erst. 24 Jahre alt, in Marburg. Ihr Grab wurde ein Wall- 
fahrtsort aller Mühseligen und Beladenen. Sie selbst wurde vom Papste heilig 
gesprochen und lebt unter dem Namen der heiligen Elisabeth in Geschichte und 
Sage ihres Volkes fort.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.