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Besondere Förderung hat ihm Dresden zu berdanken, das er zu seiner Residenz
wählte und wo er an Stelle der hölzernen Brücke eine andere mit festen Steinpfeilern
errichtet haben soll. An seinem Hofe wurden Dichtkunst und Musik gepflegt, und er
selbst war Dichter und Sänger.
Große Umwälzungen vollzogen sich zu Heinrichs Zeit im Deutschen Reiche.
Das glorreiche Kaisergeschlecht der Hohenstaufen fand seinen Untergang, und es
brach die kaiserlose, schreckliche Zeit an, die erst mit der Wahl Rudolfs von Habsburg
1273 ein Ende fand. Leider zersplitterte
- gerade in dieser schweren Zeit Heinrich
— — — die starke wettinische Macht dadurch, daß
——— — er das Land mit seinen Söhnen Albrecht
T und Dietrich teilte. Aus dieser Teilung
erwuchs dem alternden Herrscher viel
Kummer, da sie nicht zur Zufriedenheit
seiner Söhne ausfiel und mancherlei Feh-
den zur Folge hatte.
5. Aus der Vorgeschichte Thüringens.
Thüringens Vergangenheit bis zur Ver-
einigung mit Meißen ist mit einem rei-
chen Kranze von Sagen umgeben. Sie
knüpfen sich vor allem an die Namen
Ludwigs des Springers, des Erbauers
der Wartburg, und Ludwigs des Eisernen,
dem durch die von Hammerschlägen be-
gleiteten Worte des Schmieds von Ruhla
„Landgraf, werde hart!“ die Augen über
die schlimmen Zustände in seinem Lande
geöffnet wurden. — Zu Zeiten des Land-
grafen Hermann, an dessen Hofe (um
1200) die Minnesänger Walter von der
Vogelweide, Wolfram von Eschenbach
u. v. a. gastliche Aufnahme fanden, soll
der Sängerkrieg auf der Wartburg
— — stattgefunden haben, bei dem es so ernst
Das Rosenwunder. herging, daß der im Gesang Besiegte
Von M. v. Schwinb. nur durch den Schutz der Landgräfin
vor dem Tode bewahrt blieb. — Lud-
wigs des Heiligen Gemahlin Elisabeth war eine Wohltäterin der Armen, die sie
speiste und kleidete („Elisabeths Rosen.), und eine Pflegerin der Kranken, für
die sie am Fuße der Wartburg ein Hospital bauen ließ. Nach dem Tode ihres
Gemahls wurde sie mit ihren Kindern durch ihren Schwager von der Wartburg
bertrieben. Sie starb, erst. 24 Jahre alt, in Marburg. Ihr Grab wurde ein Wall-
fahrtsort aller Mühseligen und Beladenen. Sie selbst wurde vom Papste heilig
gesprochen und lebt unter dem Namen der heiligen Elisabeth in Geschichte und
Sage ihres Volkes fort.