Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

— 53 — IV 
beliebig gehoben und gesenkt werden. Nach dem Gebrauche zieht man sie nach 
oben, damit das Zink nicht unnötig verbraucht werde. 
108. Elektrisches Licht. a) Trennt man die beiden Schließungsdrähte einer 
galvanischen Batterie ein wenig voneinander, so springt ein galvanischer Funke 
über. Dieser entsteht nicht durch Vereinigung der beiden Elektrizitäten in der Luft, 
sondern dadurch, daß der Strom glühende Teilchen von einem Drahtende zum 
anderen hinüberreißt. Befestigt man an den beiden Enden der Schließungsdrähte 
sehr starker Batterien zwei Kohlenspitzen und entfernt sie nach kurzer Berührung 
wenige Millimeter voneinander, so zeigt sich ein hellleuchtender Lichtbogen. Die 
Kohlen werden nämlich erhitzt, und der Strom reißt dann glühende Teilchen der 
Kohlenspitzen mit sich fort, die in der Luft verbrennen und hier ein bogenförmiges 
Licht erzeugen. Man nennt dieses elektrische Kohlen- 
licht gewöhnlich kurz Bogenlicht. Damit es andauernd 
brenne, müssen die sich abnutzenden Kohlenspitzen 
durch ein Uhrwerk fortwährend einander genähert 
werden. Der Gang des Räderwerks wird durch den 
Strom selbst geregelt, so daß die Kohlen, wenn sie 
etwas abgebrannt sind, wieder genähert werden. 
Fig. 46 veranschaulicht die Regelung ohne Uhrwerk. 
Die Leitung L spaltet sich in einen dicken Ast 2 
und einen dünnen Ast 1, deren jeder zu einer 
Spirale aufgerollt ist. 1 führt durch L: zu Le. 
Spirale 2 durch Li und die Kohlen zu L2. Die 
positive Kohle hängt an dem rechten Arm des 
Hebels H, dessen anderer Arm den Eisenkern E trägt. 
Berühren sich die Kohlen, so geht sehr viel Strom 
durch 2; E wird in Spirale 2 hineingezogen, der 
rechte Arm von H hebt sich und damit K#x; der 
Lichtbogen springt über. Wird die Entfernung der 
Pole zu groß, so geht mehr Strom durch 1; 
E hebt sich, K-#senkt sich. Durch das Uhrwerk 
werden Zuckungen vermieden. In vielen Orten 
beleuchtet man bereits Straßen, Plätze, Säle usw. mit elektrischem Bogenlicht. 
b) Man leitet den elektrischen Strom einiger Elemente durch einen kurzen 
und dünnen Metalldraht; er glüht. Dieser Umstand brachte den Amerikaner 
Edison auf die Erfindung der elektrischen Glühlampe. Er befestigte den Kohlen= 
faden zwischen zwei Platindrähten und schloß diese mit dem Kohlenfaden in 
ein luftleeres Glasgefäß ein, in dessen Wand er die Platindrähte luftdicht ein- 
schmolz. Das Glasgefäß muß deshalb luftleer sein, damit der Kohlenfaden beim 
Erglühen nicht verbrennen kann. Die Platindrähte setzte er dann mit einer 
Leitung in Verbindung, und so erglühte der Kohlenfaden und verbreitete ein 
sehr helles Licht. Man verwendet neuerdings beim elektrischen Lichte statt der 
Fäden aus Kohle solche aus besonderen Metallen und statt der Batterien 
dynamo-elektrische Maschinen. (S. 58, § 117.) 
109. Chemische Wirkungen des elektrischen Stromes. a) Grundversuch. Leitet 
man die Pole einer galvanischen Kette in Wasser, das mit etwas Schwefelsäure (Chemie 
     
    
# ——— 
  
!E***———.—— 
Fig. 46.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.