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Lichtwellen, sondern auch elektrische Wellen. Den stärksten elektrischen Funken, den Blitz,
hört und sieht man nur wenige Meilen weit, die elektrischen Wellen dagegen, bie durch
viel schwächere Funken in Nauen beie
Berlin erzeugt werden, spürt man
selbst noch in Afrika.
DPPo.) Der Fritter. Wir schütten
in eine kurze Glasröhre reine Feil-
späne von Messing, stecken von jeder
Seite einen blanken Kupferdraht in
die Späne und verbinden den einen
Draht mit einem galvanischen Ele-
ment, den anderen mit einer elek-
- -trifchenKlingel,diemitdemzweiten
6 Draht des Elements verbunden ist.
Die Klingel spricht nicht an, weil
die losen Späne den Strom nicht
genügend leiten. Erzeugt man aber
in ihrer Nähe einen Funken, so
ertönt die Klingel und zeigt dadurch
an, daß sie jetzt besser leiten. Durch
Klopfen an der Glasröhre bringt
man die Klingel zum Schweigen,
bis ein neuer Funke ihr den Strom-
weg wieder gangbar macht. Eine
Röhre mit losen Metallspänen,
die durch elektrische Wellen zu
guten, durch Erschüttern zu
schlechten Leitern werden, heißt
Fritter.
c) Geber und Empfänger.
(Fig. 50.) Der Strom der Batterie G
wird mittelst des Tasters T und des
Unterbrechers U durch einen Induk-
tionsapparat geleitet. Dieser gibt viele kleine Funken aus den Handgriffen A und B an
zwei Messingkugeln, die halb in der Röhre C stecken und hier durch Vaselinöl voneinander
getrennt sind. Durch das Ol springen kräftige Funken von Kugel zu Kugel und erzeugen
starke elektrische Wellen. Diese machen im Empfänger den
S C #□# O Fritter leitend, so daß ein Strom LDFER entsteht. Dieser
L ————n Strom erregt den Elektromagneten R, wodurch bei i eine
Ko# K. Verbindung und damit ein zweiter stärkerer Strom MKi
entsteht. Durch diesen neuen Strom werden der Klopfer K
und der Schreibstift des Morseschreibers in Tätigkeit gesetzt.
Jede Funkenstation hat zum Ausstrahlen und Auffangen
der Wellen einen hohen Mast.
117. Dynamo-elektrische oder Dynamomaschinen. (Fig.
51 àa und b.) Man kann zur Erzeugung elektromag-
netischer Ströme den Stahlmagnet (5 114) durch ein Stück
weiches Eisen ersetzen. Die Ströme lassen sich dann
noch viel mehr steigern. Ein Stab (Fig. 51 b) (oder
Ring) aus
weichem
Eisen sei
mit über-
sponnenem
Kupfer-
drahte um-