Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

IV — 60 — 
Stärke; alsdann leitet man einen Teil des Stromes ab und verwendet ihn zur Beleuchtung 
(*#108), zur Ladung von Akkumulatoren usw. Meist wird die Trommel der Dynamomaschine 
durch Dampf, Wasserkraft, Windflügel oder Gasmotoren gedreht. Man kann 
den erzeugten Strom auch ähnlich wie beim Telephon durch Kupferdrähte auf weit ent- 
fernte Strecken fortleiten. Leitet man ihn in die Umwindungen einer zweiten, ähnlichen 
Dynamomaschine, so gerät deren Anker ebenfalls in eine kreisende Bewegung, so daß man 
dadurch Arbeitsmaschinen in Bewegung setzen kann. Die zweite Maschine nennt man 
Elektromotor (Fig. 52 b), wo zugleich seine Verbindung mit den Rädern des Wagens, 
der Schaltapparat 8 und der Ort der Stromregulierwiderstände angedeutet sind. Fig. 52 a 
gewährt eine UÜbersicht über die Anlage einer elektrischen Straßenbahn. D ist eine vier- 
polige Gleichstromdynamomaschine mit den Nord- und Südpolen N und 8. Den dort 
erzeugten Strom führt man durch die Leitung I. mittels der Berührungsstange K in den 
Elektromotor M, der sich in dem Untergestelle des auf Schienen stehenden Wagens befindet. 
Dadurch werden die Räder des Wagens in Bewegung gesetzt. Der Strom wird durch 
eine Schiene zur Dynamomaschine zurückgeleitet. Kann keine Leitung ongebracht werden, 
so setzt man an bestimmten Stationen Akkumulatoren (§s 109c) ein. Dann genügen 
die Schienen einer Pferde- oder Eisenbahn. Auf manchen Eisenbahnstrecken läßt man 
einen einzigen mit Akkumulatoren betriebenen Wagen fahren, um den Reisenden be- 
stimmte Zuganschlüsse zu ermöglichen. Auch elektrische Kutschen erhalten den Strom durch 
Akkumulatoren. 
Chemie und Mineralegie. 
I. Chemische Vorgänge. Elemente. 
1. Chemische Prozesse. Erhitze in einem Probiergläschen unter Luft- 
abschluß Sägespäne! Es entweichen Rauch und brennbare Gase, und ein 
schwarzer Rückstand, Kohle, bleibt übrig. Wir sagen, es habe eine chemische 
Zersetzung staktgefunden. Stellt man süße Milch längere Zeit an die Luft, 
so wird sie sauer. Es hat sich mit ihr ein neuer Körper, der Sauerstoff, ver- 
bunden. In diesem Falle hat eine chemische Verbindung stattgefunden. 
Kohle und Rauch sind ganz andere Körper als Holz, saure Milch ist ein anderer 
Körper als süße Milch. Vorgänge, durch die aus verschiedenen Stoffen andere 
Stoffe mit ganz anderen Eigenschaften entstehen, nennt man chemische Vor- 
gänge. Solche haben sich auch vollzogen, wenn die saure Weintraube süß, der 
Apfel faul, das Bier sauer geworden ist! 
2. Elemente. Ein Körper, der sich nicht chemisch, d. h. nicht in andere 
Stoffe zerlegen läßt, wie z. B. das Gold, wird Element oder Grundstoff ge- 
nannt. Weitaus die meisten Körper unserer rd , 
Elementen oder Grundstoffen zusammengesetzt. So besteht z. B. das Wasser aus 
zwei Luftarten dem Sauerstoffe und dem Wasserstoffe. Werden beide mit- 
einander in rcchligem Verhältnis vereinigt, so entsteht Wasser. Man kennt gegen- 
wärtig etwa 80 Elemente, aus denen die Erde mit allem, was auf ihr lebt und 
½ 
stoff, Stickstoff, Wassesstof Kohlenstoff, Schwesel, Phosphor c Jod und Loesen 
II. Sauerstoff und Mlalserstoft. 
3. Wasser. a) Das Wasser erscheint uns 1. in flüssiger Form als Quell-, 
Fluß-, See= und Regenwasser (Regentropfen, Wolken), 2. in fester Form als
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.