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Schnee, Hagel und Eis, und 3. in luftförmiger Gestalt als Wasserdampf. Außer—-
dem findet sich Wasser in allen Tier- und Pflanzenkörpern sowie in vielen
Mineralien.
b) Ganz reines Wasser trifft man in der Natur nicht an. Am reinsten noch
ist frisch gefallenes Regenwasser. Jedoch enthält es stets etwas Kohlensäure, die
es teils aus der Luft, teils an der Erde von den hier verwesenden Tier= und
Pflanzenstoffen aufnimmt. Diese Kohlensäure ist es besonders, die dem Wasser,
wenn es später als Quellwasser wieder zutage tritt, den erfrischenden r3
verleiht. — Wirf Zucker oder Salz ins Wasser! G löst sich darin auf. Ahnlich
— wenn auch nicht immer in so einfacher Weise — löst das Wasser auf seinem
unterirdischen Laufe verschiedene Mineralien des Erdreichs auf. Dadurch erhält
es je nach der Bodenbeschaffenheit verschiedene mineralische Beimischungen. Kann
man diese beim Trinken schon am Geschmacke erkennen, so heißt das Wasser
Mineralwasser Enthält das Mineralwasser viel Kohlensäure, so heißt es Sauer-
brunnen oder Säuerling G. B. bei Selters). Enthält die Mineralquelle ein
Eisensalz, so nennt man sie Stahlquelle, enthält sie Schwefelwasserstoff, so heißt
sie Schwekelguelle. Bitterwasser enthölt viel Bitter- und Glaubersalz.
Im gewöhnlichen Leben denkt man bei dem Namen Salz meist nur an HKochsalz.
In der Chemie unterscheidet man noch viele andere Salze. Salz Kentsteht aus. jeder Säure,
sobald sich Metall oder ein metallähnlicher Körper mit ibr. perbindet.
Ist das Wasser sehr kalkhaltig, so nennt man es hart. Hartes Wasser ist
zum Waschen (S. 80) und zum Kochen der Hülsenfrüchte (S. 98) nicht tauglich.
Das Regenwasser hat keinen. Kalk aufgelöst. Es heißt deshalb weich. Auch das
Wasser in Flüssen und Teichen enthält weniger Kalk als Quellwasser, da es ihn
unterwegs wieder ausscheidet. In jedem Wasser, mit Ausnahme des gekochten
Wassers, ist noch etwas Luft enthalten. Wäre dies nicht der Fall, so würde kein
Fisch, kein Krebs im Wasser leben können.
c) Gutes Trinkwasser muß klar, geruch- und geschmacklos sein. In Dörfern
findet man die Brunnen zuweilen in der Nähe der Düngergruben. Aus diesen
dringen leicht gesundheitsschädliche Stoffe in das Brunnenwasser und verderben
es. — WMasser, das faulende Tier- und Pflanzenstoffe enthält, kann man dadurch
reinigen, daß man es durch Sand oder Kohle (S. 65, 5 10, ch sickern läßt. Man
nennt diesen Vorgang Filtration.
Chemisch reines Wasser erhält man durch Destillation. Koche Wasser in
einem Kochfläschchen und leite den aufsteigenden Wasserdampf in eine andere
Flasche, die in ein kühles Tuch gehüllt ist! Der Wasserdampf kühlt sich hier ab
und verdichtet sich wieder zu Wasser. Es ist destilliertes Wasser. Die vorher im
Wasser aufgelösten Mineralien sind in dem Hochfläschchen zurückgeblieben.
Destilliertes Wasser wird zur Bereitung. von Arzneien gekrauchk, u Zum Trinken
stoffe, die der Mensch zum Aufbau seines Körpers nötig hat.
4. Wasserstoff. Das Wasser ist eine chemische Verbindung von Sauerstoff
und Wasserstoff. Um uns Wasserstoff herzustellen, nehmen wir ein Fläschchen
mit doppelt durchbohrtem Korke. Durch die eine Durchbohrung stecken wir eine
Trichterröhre, die bis nahe an den Boden der Flasche reicht, durch die andere
eine winkelförmig gebogene Glasröhre. In die Flasche schütten wir Wasser, dann