Full text: Sächsisches Realienbuch enthaltend Geschichte, Erdkunde, Naturgeschichte, Physik, Chemie und Mineralogie

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umgeben. Beim Zerschlagen spaltel er leicht in scharfkantige Stücke. In der 
Steinzeit machte man aus ihm Messer, Arte usw. 
30. Sand und Kies. Was der Kieselstein im großen, das sind Sand und 
Kies im kleinen. Der weiße Streusand besteht aus wasserhellen, abgerundeten 
Körnchen. Jedes Körnchen ist ein vom Wasser rundgeschliffenes Stückchen Kies 
oder Quarz. Der Sand ist nämlich dadurch entstanden, daß die Wellen des 
Meeres oder reißende Ströme und Gebirgsbäche solche Felsen, die viel Quarz 
enthielten, zertrümmert und zu Pulver gerieben haben. Solche Felsen bildet 
z. B. der Granit. (S. 85.) Der Kies ist grobkörniger Sand. 
31. Sandstein. Zerreibe weichen Sandstein! Es entsteht Sand. Er erscheint 
also als eine Verkittung von Sand. Und in der Tat ist er auch nichts anderes. 
Er ist nämlich wirklich aus losem Sande entstanden. „Das Meer zerreibt nicht 
nur die festen Felsen zu losem Sande, sondern es hat diesen Sand zuweilen 
wieder zu festen Massen zusammengebacken“ und zwar durch Kalk= und Ton- 
teilchen. Der Sandstein bildet oft zerklüftete Gebirge und kommt hier in säulen- 
oder quaderförmigen Massen vor. (Sächsische Schweiz, Erdk., S. 32.) Man 
verarbeitet ihn zu Wassertrögen, Wasserrinnen, Schleifsteinen usp. Auch zu 
Bildhauerarbeiten und als Baustein findet er der leichten Bearbeitung halber 
Verwendung, obwohl er porös ist und daher leicht Wasser eindringen läßt. Be- 
rühmte Gebäude aus Sandstein sind z. B. das Heidelberger Schloß, die Dome 
zu Speier, Worms und Mainz und das Schloß Wilhelmshöhe. 
32. Glasfabrikation. Den weißen Quarz benutzt man zur Herstellung des Glases. 
An sich unschmelzbar, geht er mit Soda und Pottasche schmelzbare Verbindungen ein. 
Zur Bereitung des gewöhnlichen Glases braucht man Quarz, Soda und Kalkstein. Man 
zerstampft die Materialien zu Pulver und bringt sie abgewogen in feuerfesten Tongefäßen 
(Glashäfen) in den Glasofen. Hier steigt die Flamme vom Feuerraume durch ein Rohr 
und schlägt gegen die 4—8 Schmelztiegel. Vor jedem Hafen ist ein Loch in der Mauer, 
das durch einen Stein geschlossen werden kann. Bald beginnt der Glassatz zu schmelzen. 
Die unreinen Teile schwimmen oben auf als Glasgalle. Von Zeit zu Zeit schöpft sie 
der Arbeiter ab. Nach etwa zwölf Stunden ist der Schmelzungsvorgang vollendet. Nun 
beginnt die Verarbeitung. Der Glasbläser nimmt dazu ein 1½ m langes eisernes Rohr 
(Pfeife) mit hölzernem Mundstücke und taucht es in die geschmolzene Masse. Dabei setzt 
sich diese unten an dem Rohre fest. Hierauf zieht er das Rohr heraus, bläst hinein und 
treibt, ähnlich wie die Knaben die Seifenblasen, das Glas unter Hin= und Herschwenken 
der Pfeise zu einer birnenförmigen Masse auf. Mittels verschiedener Werkzeuge und 
durch Einblasen der Glasbirne in hohle Formen gibt er dann dieser Birnenform die ge- 
wünschte Gestalt, z. B. die einer Flasche. Will man Fensterglas herstellen, so wird diese 
Birnenform sehr erweitert und dann gerollt, bis sie die Form eines Zylinders an- 
nimmt. Hierauf wird der Zylinder mit einem glühenden Eisenstabe der Länge nach 
aufgeschnitten. Dann kommt er in den Streckofen. Dort erweicht er, breitet sich zu einer 
Platte aus und wird mit einem nassen Plättholze vollends glatt gestrichen. Das geformte 
Glas wird in besonderen Ofen langsam abgekühlt, da es sonst zu spröde bleibt. Die 
Scheiben der Schaufenster und Spiegel werden nicht geblasen, sondern gegossen, die 
Spiegelscheiben dann noch poliert. Auch die billigen Glasgefäße mit Verzierungen gießt 
man in Formen. 
VIII. Kochfalz, Uatrium, Chlor, Salzläure, Soda. 
33. Solsalz. Schütte etwas Kochsalz in ein Schälchen mit Wasser! Es löst 
sich darin auf. Stelle das Salzwasser längere Zeit in die Sonne oder in die 
heiße Osenröhre! Es verdunstet, und das Salz wird wieder sichtbar. In ähn-
	        
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