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spatreiche, nicht vor Zerfall gesichert, da Feldspat leicht verwittert. Er läßt
dann Tonerde zurück. (S. 83.) Die Verwitterung erklärt es, daß sich Reste
von Granit fast überall auf der Erde finden. Man benutzt den Granit zu
Mauer= und Pflastersteinen. Da er sich polieren läßt, so verwendet man ihn
auch zu Denkmälern, Säulen, Sockeln usw.
57. Porphyr. Porphyr findet sich besonders in Sachsen, im Thüringer
Walde, Harze usw. Er besteht aus einer dichten Grundmasse von Feldspat.
Darin liegen einzelne große Kristalle von Feldspat, Quarz und Glimmer ein-
gebettet. Die besseren Arten verwendet man zu Säulen, Tischplatten, Vasen
u. dgl., die geringeren zu Bausteinen und Straßenbauten.
58. Der Basalt tritt oft in säulenförmiger Gestalt auf. Die Säulen stehen
dann nicht selten wie Orgelpfeifen nebeneinander und sind 2—200 m hoch.
Berühmt sind die Basaltsäulen in der Fingalshöhle auf der schottischen Insel
Staffa. Auch im Siebengebirge, in der Eifel, der Rhön usw. kommt er vor.
Er bildet hier kuppelförmige Berge und Gänge. Das größte zusammenhängende
Basaltgebiet Deutschlands ist der Vogelsberg, der sich aus mehreren Basaltdecken
aufbaut. Die Säulenbildung ist wahrscheinlich dadurch entstanden, daß er sich
bei der einstigen Abkühlung zusammengezogen hat, rissig geworden und so zu
Säulen zusammengeschrumpft ist. Man verwendet ihn zu Prellsteinen, Mühl-
steinen u. dgl., seltener zum Häuserbau.
59. Schichtgesteine, Massengesteine und Erzgänge. a) Betrachtet man die
Felsen näher, so bemerkt man, daß viele von ihnen aus Schichten bestehen, die
gleichlaufend übereinander ge-
lagert sind. (Fig. 56.) Man
findet in diesen Schichten häufig
Abdrücke und Überreste von See-
tieren: Muscheln, Schnecken,
daraus, daß sie durch Ablagerung
im Meere entstanden sind. Von
solcher Ablagerung kann man
sich eine Vorstellung machen,
wenn man in ein Glas Wasser
eine Handvoll Erde tut und dann das Sinken der Erde beobachtet. Zu diesen
geschichteten Gesteinen gehören Schiefer, Ton, Kalkstein, Steinkohlen, Kreide,
Steinsalz u. a.
b) Häufig aber findet man unter dem geschichteten Gestein auch solches,
das das Gestein quer durchbrochen hat. Diese Gesteinsmassen sind aus der Tiefe
des Erdinnern hervorgedrungen, ähnlich wie ja auch heute noch die Lava in
dem Vulkane zuweilen bis über 3000 m in die Höhe steigt. Sie schließen nie-
mals Pflanzen oder Tiere ein. Auch lassen sie niemals Schichten erkennen. Zu
ihnen gehören Granit, Porphyr, Basalt u. a. Gestein.
Jc) In dem geschichteten Gestein finden sich infolge der durch Unterwaschungen
entstandenen Senkungen auch vielfach Spalten und Risse, und in diesen lagern
meist die Erze. (Erzgänge.) Ursprünglich rieselte oftmals das Wasser in den
Spalten hinab, oder es stiegen heiße Dämpfe aus der Tiefe in ihnen aufwärts.