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Freunde unterstützt, fing er wieder eine eigene Druckerei an, übergab sie jedoch bald
einem Verwandten. Der Erzbischof nahm sich seiner an und sorgte für seinen Lebens-
unterhalt. Drei Jahre darauf ist Gutenberg gestorben.
e) Die ersten gedruckten Bücher erregten wegen ihres billigen Preises
großes Aufsehen. Anfangs blieb die Druckerei ein Geheimnis. Die Gesellen
arbeiteten hinter Schloß und Riegel. Als aber die Fust-Schöffersche Druckerei
abbrannte, stoben die Druckergesellen in alle vier Winde, und nach 50 Jahren fanden
sich bereits in allen Ländern Europas Druckereien. Nun konnten auch weniger
reiche Leute Bücher kaufen und sich daraus Wissen und Bildung aneignen. Den
wichtigsten Dienst hat die Buchdruckerkunst der Reformation geleistet; denn ohne
die Tat Gutenbergs hätte Luther sein Werk nicht vollenden können.
3. Sonstige Erfindungen. Das Mittelalter war sehr reich an Erfindungen
aller Art. Während früher zur Bestimmung der Zeit besonders Sand= und Wasser-
uhren in Gebrauch waren, wurden diese jetzt durch die neu erfundenen Pendel-
uhren verdrängt, zu denen sich später auch noch die in Nürnberg erfundenen
Taschenuhren („Nürnberger Eier") gesellten. Im Braunschweigischen erfand
Jürgen das Spinnrad, und an Stelle des aus gegerbten Kalbshäuten bereiteten
Pergaments trat das Baumwollen= und Lumpenpapier. Auch Orgeln, Kom-
passe, Sägemühlen und Glasspiegel sind Erfindungen des Mittelalters.
5. Kolumbus. 1492.
1. Jugend. Kolumbus war in der Nähe von Genug geboren. Als Knabe
mußte er seinem Vater am Webstuhle behilflich sein; in den Freistunden las er be-
gierig Reisebeschreibungen und ähnliche Bücher. Dadurch erwachte in ihm eine
große Sehnsucht nach fernen Ländern. Er wurde Seemann, studierte fleißig weiter
und arbeitete sich vom Matrosen zum Kapitän empor.
2. Seeweg nach Indien. Die kostbaren Erzeugnisse Indiens wurden damals
zu Lande durch Karawanen herbeigeholt. Das war sehr beschwerlich. Man be-
mühte sich deshalb, einen Seeweg nach Indien zu entdecken. Auch Kolumbus
beschäftigte sich mit diesem Gedanken. Er sagte: „Da die Erde eine Kugel ist und
Indien östlich liegt, so muß man auch dorthin gelangen können, wenn man immer
westlich segelt.“
3. Erste Reise. Um seinen Plan auszuführen, wandte sich Kolumbus zuerst
an Genua, dann an Venedig, dann an den Hof in Portugal. Hier bat er um Schiffe
und Unterstützung — aber überall wurde er zurückgewiesen. Endlich ging er nach
Spanien. Dort herrschten damals Ferdinand und Isabella. Diese waren seinen
Plänen nicht abgeneigt. Aber es fehlte an Geld; denn Spanien war zu jener Zeit
mit den Mauren in einen Krieg verwickelt, und erst, als dieser beendet war, rüstete
man ihm drei schlecht gebaute Schiffe aus. Im August 1492 fuhr Kolumbus mit
90 Mann ab.
Zunächst ging es nach den Kanarischen Inseln zu. Das war eine Fahrt in bekannten
Gewässern. Dann steuerte man ins unbekannte Meer hinaus, wo bei dem günstigen Winde
die Schiffe schnell dahinglitten. Allein die unveränderliche Richtung des Windes beängstigte
die Schiffsleute. Sie meinten, den Wasserberg könnte man wohl hinunter, aber nicht wieder
herauffahren. Kolumbus beruhigte sie, ließ sie jeboch über die Größe des zurückgelegten Weges
im ungewissen.
1492