Der Odenwald. 25
den älteren Gesteinen eingesunken sind. Diese in die Tiefe
gebrochenen Partien waren natürlich mehr als die hoch—
gelegenen vor der folgenden Abtragung des Gebirges geschützt
und blieben von ihr verschont; sie sind uns, zusammen mit
kleinen Buntsandsteinpartien, die bei Heppenheim an der
Bergstraße an einer Verwerfung erhalten wurden, interessante
Belege dafür, daß seinerzeit der ganze Odenwald von Bunt-
sandstein bedeckt war, der jetzt der Abtragung zum Opfer ge-
fallen ist. «
Von jüngeren Gesteinen erwähnen wir tertiäre Kalke und
Tone, welch letztere bei Vielbrunn ein großes Lager bilden,
sowie die ebenfalls in einer grabenförmigen Senkung erhal-
tenen sog. Braunkohlen von Messel, die sich durch ihren Ver-
steinerungsreichtum, besonders an Uberresten von Krokodilen,
einen Namen gemacht haben und zu Paraffin, Schmierölen
usw. in einer großen Fabrik an Ort und Stelle verarbeitet
werden.
Wo so viele Verwerfungsspalten sind, geben sie zum Em-
porsteigen eruptiver Gesteine reichlich Anlaß. Zu diesen zählen
vor allem auch die Basalte, die meist in Gestalt von Kuppen
oder schmalen Gängen auftreten. Für erstere sind der Roßberg
und Otzberg mit ihrercharakteristisch kegelförmigen Gestalt gute
Beispiele; für Gänge finden sich solche am Melibokus, Auer-
bacher Schloßberg und an vielen anderen Orten. Besonders
interessant sind die Odenwälder Basalte deshalb, weil sie
häufig Stücke von dem anliegenden oder in der Tiefe anstehen-
den Gestein eingeschlossen enthalten, die zum Teil nachher beim
Erkalten des Basalts, wie er, säulenförmige Absonderungs-
formen annahmen und von der Hitze angeschmolzen wurden;
derartig umgewandelte Buntsandsteine sind z. B. am Otzberg
sehr schön gefunden worden.
Die Mannigfaltigkeit in der Gesteinszusammensetzung des
Granitodenwalds und die Umänderungen durch Verwerfungen