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Ostseite des Waldes gelegenen mächtigen Schlosse Pierre—
fond, welches mit seinem alten, mittelalterlichen Bau, mit seinen
zinnengekrönten Türmen die Gegend weithin überragt. Die
Kronprinzessin zeigte die feudale Burg, die auf Staatskosten
vollständig restauriert worden war, gern ihren Gästen, so Prinz
und Prinzeß Georg bei Gelegenheit ihres Besuches von Laon
aus, wie auch dem Prinzen Elimar von Oldenburg und dem
Prinzen Friedrich von Hohenzollern.
Auch weitere Ausflüge wurden unternommen. Couch le
Chäteau, die Ruine eines alten Schlosses, von welchem ein
mächtiger Donjon gut erhalten ist, wurde besucht. Eine Fahrt
nach Margency, wo der Kronprinz in der Villa Darvillers mo-
natelang sein Quartier gehabt hatte, bot viel des Interessanten.
Die Ortschaften um Paris gewährten ein erschütterndes Bild des
verwüstenden Krieges. Paris leuchtete in der Ferne im fried-
lichen Sonnenschein, aber von der Stadt her war das eigen-
tümliche Geknatter der gegen die Kämpfer der Kommune ge-
richteten Mitrailleusen zu hören. Der Anblick der Königsgräber
in der Abteikirche von St. Denis, namentlich das Marmorstand-
bild der Königin Marie Antoinette, bewegte alle Herzen. In
Soisy waren die Herrschaften Gäste des Generals von Fabrice,
welcher als Generalgouverneur dort weilte. Er verhandelte über
den Frieden und hatte an demselben Morgen eine Besprechung
mit Jules Favre und Puyer Quertier gehabt. Letzterer nahm
an der Mittagstafel teil und hatte sichtlich einen tiefen Eindruck
von der Begegnung mit den sächsischen hohen Herrschaften.
Das Kronprinzenpaar unternahm auch eine mehrtägige Tour
nach dem Norden Frankreichs, bei der sich ihm in Amiens