Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Platz war ein sehr passender. Auf der großen Avenue Napoleon 
war ein Viereck durch Gardes du corps zu Fuß bezeichnet, 
um das herum durch Gardes du corps zu Pferd die Fahnen mit 
den Landesfarben des prinzlichen Paares, grün-weiß und blau- 
gelb, gehalten wurden, während im Hintergrunde eine große 
schwarz-weiß-rote Flagge wehte. Das Bild, eingerahmt von 
herrlichen Bäumen im Frühlingsgrün, wurde belebt durch die 
vielen verschiedenen bunten Uniformen. Bei der Tafel zu 80 
Gedecken in der Salle des Gardes erklang das Hoch auf den 
Kronprinzen. Der Abend schloß mit Feuerwerk und Zapfen- 
streich. 
Die Kronprinzeß besuchte anch in Compiegne täglich die 
Messe. Ehrfurchtsvoll begegneten ihr auf dem Wege zur Kirche 
die Einwohner. Die vielen alten Frauen, die nirgends so zahl- 
reich zu sein scheinen wie in Frankreich, begrüßten sie besonders 
freundlich; denn für sie waren die Taschen mit den großen 
kupfernen Sousstücken gefüllt, und diese gelangten reichlich in die 
ausgestreckten Hände. 
Wegen der zwischen den Truppen der Regierung und den 
Aufständischen der Kommune mit großer Erbitterung geführten 
Kämpfe erschien eine abermalige Zusammenziehung der III. Armee 
vor Paris erforderlich. Der Kronprinz verlegte sein Haupt- 
quartier wieder nach Margency. Früher, als sie es gewünscht, 
am 16. Mai, wurde die Kronprinzeß dadurch zur Heimkehr be- 
wogen. Sie reiste über Brüssel zurück, wo sie einige Tage bei 
der Gräfin von Flandern Aufenthalt nahm. Dort besuchte sie auch 
die Prinzessin Mathilde Bonaparte. Ein kurzer Halt wurde 
noch in Düsseldorf bei der Fürstin von Hohenzollern gemacht.
	        
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