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Jamilie und Bofstaat.“)
Die Königin besitzt ein außerordentlich reges Familiengefühl.
Von ganzem Herzen nimmt sie an dem Gedeihen des gesamten
Königshauses teil. Die Familie des Prinzen Georg steht ihr
nahe, und sie verkehrt ununterbrochen, fast täglich mit ihr. Die
ganze königliche Familie vereinigt sich wöchentlich mehrmals teils
mit, teils ohne Dienst. Frohe Tage waren für die Königin der
Geburtstag des Prinzen Albert, dessen Wohlergehen sie sich nach
dem Tode seiner Mutter besonders annahm, die Vermählungen
der Prinzessin Maria Josepha mit dem Erzherzog Otto von
Osterreich, des Prinzen Friedrich August mit der Erzherzogin
Luisa, Prinzessin von Toskana, des Prinzen Johann Georg mit
der Herzogin Isabella von Württemberg. Freudig begrüßte die
Königin das Aufblühen einer neuen Generation der albertinischen
Wettiner bei der Geburt der jungen Prinzen Georg, Friedrich
Christian und Ernst Heinrich.
Das Jahr 1877 war ein Trauerjahr für die königliche
Familie. Drei Todesfälle folgten im Königshause rasch auf-
einander. Prinz Gustav Wasa, auf Besuch in Strehlen anwesend,
erkrankte Ende Mai an Lungenentzündung. Als der König nach
Ragatz reiste, blieb die Königin zurück, um sich der Pflege ihres
Vaters zu widmen, mit dem sie Mitte Juni nach Pillnitz über-
siedelte. Das Befinden besserte sich. Die Königin folgte Ende
Juni dem Könige nach der Schweiz und nahm nach einer kurzen
gemeinsamen Gebirgsreise Aufenthalt in Tarasp. Ende Juli
*) Anlagen B. und C.