Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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weit über die Grenzen des Sachsenlandes bekannt. Nach dem 
Tode des Grafen Fabrice 1891 gingen die Pflichten der gesell— 
schaftlichen Repräsentation auf den Minister des Innern von 
Metzsch über, und er, sowie Frau von Metzsch erfüllen sie in 
gleich vortrefflicher Weise wie ihre Vorgänger. 
Von Interesse für Kunst und Wissenschaft erfüllt, nimmt 
die Königin an allen geistigen Bestrebungen lebhaftesten Anteil. 
Die Kunstinstitute, Kunstsammlungen und Ausstellungen, welche 
in neuerer Zeit einen so mächtigen Aufschwung nahmen, haben 
in ihr eine Freundin und Gönnerin. Unter ausgezeichneter 
Leitung gehören die Hoftheater zu den ersten Bühnen der Welt. 
Strehlen blieb der bevorzugte Wohnsitz des Königspaares. 
Sowie die Sonne Anfang April anfängt, ihre belebende Wirkung 
zu äußern, wird die wohnliche Villa bezogen, welche im Laufe 
der Jahre fortgesetzt vergrößert und verschönert worden ist und 
jetzt einen stattlichen Besitz darstellt. König und Königin wohnen 
nebeneinander im ersten Stock. Im Erdgeschoß befinden sich 
die Gesellschaftsräume. Es ist nicht aufzuzählen, was in den 
Zimmern sich an hübschen, prächtigen, zierlichen und interessanten 
Gegenständen befindet. Schöne Bilder, prachtvolle Blumen, 
Familienandenken und Reiseerinnerungen reihen sich aneinander. 
Die freundliche Aussicht in den Garten, die durch die Fenster 
ungehindert hereinstrahlende Frühlingssonne, das hell lodernde- 
Kaminfeuer an herbstlichen Tagen erhöhen den Zauber der reichen 
und geschmackvollen Einrichtung. 
Vom Dienste wohnen nur die Hofdamen und ein Adjutant 
in Strehlen. Die Hauptmahlzeit führt den kleinen Kreis zu- 
sammen. Sie wird nicht länger ausgedehnt, als es die vier
	        
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