Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Meister, wie in allen Fertigkeiten, welche eine sichere Hand 
und ein scharfes Auge erfordern. Auch die Königin wirft mit 
Sicherheit „das Kreuz“. Häufig werden nachmittags Aus- 
flüge zu Wagen nach einem der vielen schönen Punkte der 
näheren Umgebung unternommen. Zur Abendmahlzeit, die im 
Salon der Königin eingenommen wird, findet sich alles wieder zu- 
sammen. Handarbeiten beschäftigen die Damen, während der König 
die Unterhaltung führt. Ein oder der andere schöne Sommer= 
abend wird auf der Ruine, auf der Helfenberger Presse oder 
auf der Insel verlebt, wobei zum Übersetzen über die Elbe wohl 
noch einmal die an der Treppe des Wasserpalais auf dem Strome 
schaukelnden alten, prächtigen Gondeln Verwendung finden. 
Vom Juli an bis zu den Truppenmanövern Ende August, 
in der Hirschfeist, jagt der König auf Hochwild im Erzgebirge, 
im Tharandter Walde, in der Sächsischen Schweiz oder auf der 
Dresdner Heide. Die letzten September= und ersten Oktobertage 
ist der König Gast des Kaisers Franz Joseph bei den Jagden 
in den Alpen. Die Königin nimmt zeitweise an dem Rehefelder 
Aufenthalte teil, kommt auch zuweilen zum Jagdmahle nach 
Schandau, nachdem sie wohl auch gelegentlich eine Wanderung 
durch einen Teil der schönen Sächsischen Schweiz unternommen 
hat. Dann ertönt Musik, die Elbufer erglänzen abends in heller 
Beleuchtung, und das kleine Städtchen am Elbstrome, auf welches 
der Lilienstein und der große Winterberg herabschauen, thut alles, 
um seinem Königspaare einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. 
Von Mitte Oktober an führen meist ein oder zwei mehr- 
tägige Aufenthalte den König nach Wermsdorf; der November 
bringt die Moritzburger Tiergarten= und Holzjagden. Auch nach
	        
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