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vereinigten Mutter- und Krankenhause, wurde 1876 der Grund—
stein gelegt und dasselbe 1878 eingeweiht. Krankenstationen
entstanden im Lande, zahlreiche Zweigvereine bildeten sich, die
deutsche Heilstätte zu Loschwitz wurde übernommen. Der Verein
entwickelte rege Thätigkeit bei Ausbruch der Cholera 1873 und
entsandte Albertinerinnen nach Rumänien und der Türkei im
Kriege 1877/78. Seit mehreren Jahren ist durch ihn auch die
Beaufsichtigung der Ziehkinder in Dresden übernommen worden,
um namentlich die geistige und sittliche Heranbildung derselben
zu überwachen. Albertinerinnen finden sich, mit sorgsamer Liebe
pflegend, an den Lagerstätten der Kranken überall im Lande.
Die Königin führt die Oberleitung im Zentralausschuß der
obererzgebirgischen und vogtländischen Frauenvereine, welche der
in den Natur= und Erwerbsverhältnissen dieser Landesteile be-
gründeten Unzulänglichkeit der öffentlichen Armenpflege durch
freie Wohlthätigkeit ergänzend nachhelfen.
Der Frauen= und der Johannesverein zu Dresden, der
Sächsische Pestalozziverein, das Dienstbotenheim, der Kinder-
beschäftigungsverein zu Neu= und Antonstadt und die Nähschule
in Leubnitz stehen unter dem Protektorate der Königin.
Der Frauenverein macht sich die Speisung altersschwacher,
kranker Armer, sowie die Wöchnerinnenpflege zur Pflicht, er
unterhält fünf Kinderbewahranstalten und drei Krippen.
Der Johannesverein umfaßt vier früher von der Königin
gegründete Vereine. Sein Nähmaschinenerwerbverein ist für den
Zweck gegründet worden, hilfsbedürftigen Frauen, welche einer
solchen Wohlthat würdig sind, die Anschaffung einer Nähmaschine
zu erleichtern und sie durch Unterricht im Gebrauche derselben