Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

— 152 — 
verpflegt werden. Außerhalb Sachsens sind mildthätige Stiftungen 
der Königin das Krankenhaus zu Guttentag und das Kinder— 
heim zu Langenwiese, beide auf den schlesischen Besitzungen des 
Königs, das Louisenhaus zu Morawetz und das zu Mann- 
heim. 
Diese der Wohlthätigkeit gewidmeten Anstalten sind es aber 
nicht allein, welche die Fürsorge der Königin in Anspruch 
nehmen, diese erstreckt sich außerdem noch auf alle Werke der 
christlichen Nächstenliebe, welche in ihrem Bereiche entstehen und 
gedeihen und deren sie sich mit Rat und That annimmt. Einen 
unverhältnismäßig großen Teil ihrer Einnahmen wendet die 
Königin ihnen zu, und Bazare, Ausstellungen, Konzerte, Theater- 
vorstellungen, Bälle, Lotterieen zu wohlthätigen Zwecken erfordern 
vielfach ihre Anwesenheit und persönliche Beteiligung. 
Die anstrengendste Thätigkeit wird der königlichen Wohl- 
thäterin aber durch das Weihnachtsfest auferlegt, wenn der alte 
Striezelmarkt, der seit Jahrhunderten seine luftigen Bretterbuden 
aufbaut, sich mit allem schmückt, was ein Kindesherz erfreut. 
Da wird die Königin zum Christkind, das an viele Thüren 
pocht und seine freundlichen Lichter anzündet. Es ist Weihnachten! 
Denket der Kinder! Denket der Armen! Die Landesmutter hat 
viele Kinder, viele Arme. 
Schon Monate vor dem Feste beginnt die Königin, für 
dasselbe zu sammeln und zu arbeiten. Sie sucht viele 
Dresdner Geschäfte auf und bewirkt Einkäufe. Sie ordnet 
an und arbeitet selbst. „Wie viele Frauenhemden können aus 
einem Ballen Leinwand hergestellt werden?“ fragte sie einst 
eine in solchen Sachen wohlerfahrene Dame, und als diese
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.