Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

— 168 — 
stätte schwedischer Könige und hervorragender Männer. In der 
Gruft unter dem graumarmornen Grabmal Gustav Adolphs 
ruhen der Großvater, der Vater und der kurz nach der Geburt 
gestorbene kleine Bruder der Königin. 
Die Sehenswürdigkeiten von Stockholm nahmen manche 
Stunde in Anspruch, ebenso die Einkäufe von Photographien, 
Stahlwaren und schwedischen Schmuckgegenständen. Ein Besuch 
bei der Herzogin von Dalekarlien in Schloß Haga erfreute die 
Königin, da sie schon als Kind, nach Erzählungen ihres Vaters, 
für den schönen Park des Schlosses geschwärmt hatte, der das 
Entzücken der Stockholmer und Sonntags von ihnen überflutet 
ist. Die Nordländer genießen ihren kurzen Sommer doppelt. Sie 
lagern draußen mit Kind und Kegel; mit Eßkörben sind sie oft 
den ganzen Tag im Freien. Da die Nacht hell bleibt, sind sie 
nicht an die Zeit gebunden. Alles trennt sich schwer von der 
schönen Natur, die in Schweden etwas ganz Eigenartiges hat, 
wenn auch etwas melancholischen Charakters ist. 
Ein weiterer Ausflug führte nach Upsala, der alten, von einem 
großen Schlosse überragten schwedischen Königsstadt. Es wurden 
das neue Universitätsgebäude, wo die Studenten vortrefflich deutsche 
und schwedische Lieder sangen, und der Dom besichtigt. Die Uni- 
versitätsbibliothek enthält sehr wertvolle Schätze. Mittels kleinen 
Dampfers wurde von Upsala auf dem Flüßchen Fyrisa der Mälar- 
See und das dort gelegene, dem Grafen Brahe gehörende Schloß 
Skokloster erreicht. Es ist bekannt durch seine großartigen Samm- 
lungen, welche der Vorfahr des jetzigen Besitzers, Feldmarschall 
Graf Wrangel, schwedischer Heerführer im dreißigjährigen Kriege, 
hier zusammenschleppte. Es sind vorzügliche Arbeiten in Waffen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.