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für ein würdiges und hilfsbedürftiges Ehepaar unter dem Namen
„Albert-Carola-Stiftung“.
Nach Recht gehörte die Mark Meißen seit 1089 einem
Wettiner, Heinrich von Eilenburg, dem sie durch Kaiser Hein-
rich IV. zugesprochen wurde. Vom 15. bis 19. Juni 1889 feierte
daher das sächsische Volk das achthundertjährige Jubiläum seiner
Verbindung mit dem Königshause. Sachsen blickte bei dieser
Gelegenheit zurück auf die Segnungen, die es dieser Verbindung
verdankt: auf die Gründung des Staates, seine Erhaltung, seine
Pflege und Entwickelung in den Wechselfällen einer Geschichte von
acht Jahrhunderten. ·
Welch ein Fest! An prangendem Glanze ohne seinesglei—
chen, wird keines kommen, welches höher getragen und gefeiert
werden kann von der Freude eines ganzen Landes und der Liebe
eines treuen Volkes. Kunst und Poesie, Wissenschaft und Froh—
sinn hatten ihre Schätze geöffnet, um phantasiereiche Gebilde zu
schaffen, welche, längst vergangene Zeiten mit der Gegenwart
verknüpfend, in ihrer bunten Reihenfolge unvergeßliche Eindrücke
hervorriefen.
Es war ein Familienfest der Wettiner. Zu seiner Feier
waren gekommen: der deutsche Kaiser, Großherzog, Großherzogin,
Erbgroßherzog und Prinz Hermann von Sachsen-Weimar, Erb—
prinz, Prinz Ernst, Prinz und Prinzessin Friedrich von Sachsen-
Meiningen, Herzog und Prinz Albert von Sachsen-Altenburg,
Herzog und Prinz Philipp von Sachsen-Koburg, die Herzogin-
Mutter von Genua, Erzherzog Otto und Erzherzogin Maria
Josepha, Prinz Alfred Alexander von Großbritannien, Graf und
Gräfin von Flandern und Prinz Balduin von Belgien.