Full text: Aus dem Leben der Königin Carola von Sachsen.

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Am ersten Tage fand der Empfang der Deputationen statt, 
Hoftafel und ein Fackelzug der Studierenden von den Hochschulen 
zu Dresden, Freiberg und Tharandt. Nach dem Festgottesdienste 
am Sonntage waren Beglückwünschungscouren. Am Abend 
brachte die Armee dem Königshause eine in dieser Weise noch 
nie dagewesene glänzende und wahrhaft großartige Huldigung 
dar, durch das historische Armeefest, welches in einer zu diesem 
Zwecke erbauten cirkusartigen Arena stattfand. Die Belagerung 
und der Entsatz von Wien 1683 bildete den Hintergrund zu den 
Aufzügen, Darstellungen, Karoussel- und Quadrillereiten, was 
eine seltene Pracht zu entfalten und reiche Abwechselung in den 
Bildern und Trachten zu bieten ermöglichte. Zum Schlusse 
rückten sämtliche Festteilnehmer zur Huldigung in die Arena, es 
brauste ein nicht enden wollendes Hurrah für den Kriegsherrn 
durch dieselbe, alle Musikkorps spielten die Sachsenhymne, und 
draußen krachten die Geschütze zum Ehrensalut. 
Empfänge und Hoftafel füllten den 17. Juni aus. Am 
18. war Parade. Ihr folgte die Enthüllung von Johannes 
Schillings schönem Denkmal des Königs Johann. Hierbei sagte 
König Albert: „Möge das Bild dieses wahrhaften Friedens- 
fürsten immerdar auf ein glückliches, zufriedenes Sachsen schauen, 
in Liebe und Treue verbunden mit seinen Fürsten“. Nach der 
Galatafel wurde das historische Armeefest wiederholt. Hellster 
Sonnenschein strahlte am letzten Tage der Feier auf den groß- 
artigen Huldigungszug, in welchem alle Stände, alle Berufsarten, 
alle Vereine in symbolischen Darstellungen vertreten waren. Unter 
all dem Schönen waren der Ritterzug, der Jagdzug und die 
Gruppe der Meißner Porzellanfiguren wohl die glänzendsten 
Königin Carola.
	        
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