wurde im 16. Jahrhundert an Stelle einer alten Zwingburg das
Schloß der Stadt Leipzig erbaut. Seine starken Grundmauern
strecken sich nach der Tiefe des Wallgrabens, sein runder Turm
wölbt sich zu den Sternen auf. Er soll als geschichtliches Wahr-
zeichen der Stadt das neue Rathaus derselben überragen, das an
Stelle der alten „Pleißenburg“ errichtet wird. Die Pleiße nimmt
endlich noch die Parthe auf, die am Colditzer Walde entspringt und
in vielen Windungen die Ebene durchzieht. Weite Grasflächen um-
geben den schlammigen Fluß, so daß ihr in Leipzig wohl von
„Parthenwiesen“ sprechen hört. Elster, Pleiße und Parthe sind also
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in der Hauptsache die einfachen Flußläufe, an deren Verschlingungen
die Stadt Leipzig liegt. Die alten Mühlen und die Bäder in der
Stadt, sowie die Fischerinnung, die jetzt noch (freilich auf einem
Teiche) ihr bewährtes Fischerstechen hält, sind an diese Flußbänder
geknüpft. Wenn aber die Flußstadt Leipzig im Lande scherzweise
eine „Seestadt“ genannt wird, so bedenkt, daß diese Flüsse im Früh-
jahre mit ihrer Flut die weiten Anen nicht bloß seeartig bedecken,
sondern daß Leipzig auch, wie uns die deutsche Karte zeigt, mitten
zwischen den Alpen und der Nord= und Ostsec, au einem Treffpunkte
alter Heer= und Handelsstraßen liegt, die Waren und Namen der
Stadt in alle Welt tragen. An Stelle des Stromes aber, der
Leipzig fehlt, führen jetzt metallene Bahnen nach allen Gegenden