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stand in die Hütten der Armut getragen. Doch hat der Niedergang
des Haus-, Feld- und Waldgewerbes anch die fleißige Bevölkerung
körperlich, geistig und sittlich vielfach geschädigt, der Aufschwung des
Fabriklebens aber neben einer gewissen Roheit der Sitten eine ver-
werfliche Genußsucht besonders in dem jungen Geschlechte erzeugt.
Schlußzusammenfassung: So spiegelt die Natur des vogt-
ländischen Volkes im allgemeinen die Natur des vogtländischen
Landes wieder: es ist fest — wie das Gestein der Berge; von derben
Formen — wie die kuppigen Höhen; von frischem Gemüte — wie das
Naturgrün von Wiese und Wald; von sprudelnder Lanne — wie
das Wasser im Tal; voll Poesie — wie die heimische „Schweiz“;
und voll Selbständigkeit — wie der Gang der Geschichte des
Elsterlandes.
IV. Lehrdichtung: Dialektprobe aus „Mei Haamet“. (Runda's aus
„Derham is Derham“ von Riedel. Plauen 1884. 3. Auflage.)
1. Is dös a schö's Eckel, 3. De Luft su gesund und
Lie kaan's af der Welt! Der Barg net ze huch,
Mir'sch nerngds net fu wie In Wirtshaus gut's Bier, und
In mamn Vugtland gefellt. Do schrei'n se „guhch!“
2. De Baamer fsu grü' und 4. Und wie werd gearwet
De Wies2en su bunt Togaus wi a Feind;
Und de Gunge su darb und Wie sei de Leit fleißig,
De Maadle su rund. Su lang de Sunn' scheint!
5. Mei Vugtland, mei Haamet
Is schenner, wie schie,
Und wer mer'sch net glaam mag,
Sell ner erst hergieh.
25. Die Erwerbszweige der Bewohner im lächsischen Vogtlande.
I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Meßner, vogtländische
Wanderungen.
II. Lehrgang: 1. Die Viehzucht. 2. Die Waldnutzung. 3. Der Instrumenten-
bau. 1. Die Perlenufischerei. 5. Die Muschelindustrie. 6. Weiß= und
Wollwarenfabrikation.
III. Lehrstunde: Zielangabe nach der Überschrist.
1. Die Naturschätze des Vogtlandes finden wir nicht wie im
Erzgebirge unter, sondern mehr auf der Oberfläche der Erde.
Blumige Wiesen dehnen sich zwischen Wald und Feldflur. Sie
werden im Frühjahre gereinigt und gedüngt, oder auch mit Gräben
durchzogen, um trockenen Stellen das befruchtende Naß zu bringen.
An feuchten Stellen aber werden Touröhren in den Boden gelegt,
damit durch sie die stockende Wasserfülle abgeleitet werde. So wird
ein reicher Graswuchs erzeugt, der viele Rinderherden nährt. Das
vogtländische Rind ist stark und gedrungen gebaut, zeigt ein munteres