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dorfes aber erheben sich prächtige Bauten und bilden einen vornehmen
Ortsteil, der als „Bad Elster“ (1½ T.) bezeichnet wird. Dieses
liegt demnach an der böhmisch-sächsischen Grenze im Elster-
kessel, dessen Sohle gegen 470 m sich erhebt, der sich nach
Süden hin öffnet, im Norden und Nordosten aber durch
Berge eingeschlossen wird.
2. Auf dem rechten Ufer des Elsterflusses springen 11 Quellen
aus dem wasserreichen und moorigen Boden des schönen Talkessels
hervor. In den Quellwassern aber finden sich Eisen und Salze in
gelöstem Zustande vor, so daß sie nach diesen Lösungen einfach als
Eisen= oder Salzquellen bezeichnet werden. Die Auflösung dieser
Mineralien ist so gründlich erfolgt, daß das Mineralwasser völlig
Vad Elster.
farb= und geruchlos in unserm Glase perlt. Kosten wir die Eisen-
quelle, so zieht sie uns mit ihrem Tintengeschmacke Gaumen und
Zunge zusammen. Welchen Geschmack aber die Salzquelle haben
wird, könnt ihr selbst versuchen, wenn ihr eine kleine Menge Glauber=
salz in ein Glas mit Wasser schüttet. Fünf dieser mineralischen
Quellen werden zum Trinken, die 6 übrigen zu Bädern benntzt.
Drei Trinkquellen führen die Namen Königs-, Marien= und Albert-
quelle. Sie mögen uns darau erinnern, daß Bad Elster (seit 1819)
in den Besitz des sächsischen Staates übergegangen ist und von der
königlichen Regierung verwaltet wird, die einen höheren Beamten
mit der Leitung betraut hat. Freilich sind die Quellen selbst schon