Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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Schnuren, an denen alte Gold- und Silbermünzen hängen, ist ihr 
Brautschmuck. Das Band der Sprache hält die Wenden innig zu— 
sammen, und leichter erschließen sie dem deutschen Kaufmann ihr 
erz, der in ihrer Zunge redet. Mit unermüdlichem Fleiße bebauen 
sie vom frühen Morgen an den Acker, bis die Mittags- oder Abend— 
glocke ruft. Spannt sich doch der Arme wohl gar selbst an den 
Pflug oder die Egge! Als Dienstboten werden die kräftigen Ge— 
stalten gern gesucht, und ihre zähe Ausdauer wird geschätzt. Mit 
den Tieren des Hauses und Hofes sind die Wenden so eng ver- 
wachsen, daß selbst die Biene den Tod ihres Herru erfährt: „Bien- 
  
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Wendischen Dorf aus der sächsischen GOberlaufie. 
Meinholds Geographische Wandbilder, verkleinert. 
chen, steht auf, ener Herr ist tot!“ Eine Familie ohne Kinder ist 
ihnen eine Welt ohne Sonne. Im Gruß und Tischgebete, bei Fest- 
lichkeiten und Kirchgang drückt sich ihr frommer Sinn noch heute 
aus. „Gott helf! Sei Gott befohlen! Gesegne es Gott! Gottes 
Regen und Gottes Brot“ — sind einige Wendungen, die im Umgang 
eine religiöse Stimmung der Wenden bezeugen. So erkennen wir 
in den Wenden einen ländlichen Volksstamm, der die nörd- 
liche Lausitz bebaut, in kleinen Dorfgemeinden um die 
leuchtende Kirche sich schart und anhänglich Sprache und 
Sitte der Bäter ehrt.
	        
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