Full text: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

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für die gesetzlichen und eine Abtissin für die geistlichen Angelegenheiten 
des Klosters Marienthal, das gegen 80 bis 40 Nonnen bewohnen. 
Wir merken demnach: Nonnen sind die Bewohner — Vogt, 
Probst und Abtissin die Verwalter — Wirtschaftsgebäude, 
Wohnhaus und Kirche die wichtigsten Gebände — christliche 
Zucht und Liebe die Seele — Park, Manern und Neißetal 
die äußere Umfassung des Klosters. 
5. Treten wir mit der Neiße aus dem Tale heraus, so erfreut 
sie uns weiterhin als ein ruhiger Fluß der Wiesenauen. Hier 
ist an ihr seit alters der Ort Ostritz (gegen 3 T.) erbaut, die 
östlichste Stadt Sachsens, deren Namen uns an Ostara, die Göttin 
  
  
  
  
  
Teloster Marlenthal. Meinholds Geographische Wandbilder, verkleinerk. 
des Lichtes, erinnert. Lichtvoll ist besonders der Marktplatz der 
Stadt, der zu den größten der Lausitz zählt. Auch von den Höhen, 
die abschwenkend das linke Ufer in der Ferne noch auf eine Strecke 
begleiten, leuchten Betsäulen und Heiligenbilder nieder. Sie 
drücken aus, daß die Neißestadt in der Nähe des Klosters sich zum 
katholischen Glauben bekennt. Nach ihrer Erneuerung (1879) ist 
dann auch die katholische Kirche einc weitere, glänzende Zierde 
der Stadt geworden. Aber auch hochherzige Bürger und der Gustav 
Adolf-Verein bewähren ihre leuchtende Glaubenstreue, da sie in der 
Stadt eine protestantische Schule, Kirche und Pfarre mit 
unterhalten. Einen gewerblichen Aufschwung hat die Stadt neuerdings 
 
	        
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