Full text: Europäischer Geschichtskalender. Sechster Jahrgang. 1865. (6)

Allgemeine Chronik. 7 
9—18. März, (Frankreich). Adreßdebatte im Senat. Der Prinz Napoleon 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
nimmt keinen Theil daran. 
10.„ (Frankreich). Herzog von Morny . 
11. (England. — Canada). Das Colenial-Parlament erklärt sich für das 
brittische Conföderationsproject. Die übrigen, kleineren Colonien zeigen ihrer- 
seits wenig Neigung dafür. 
„ (Ver. Staaten). Der Congreß der Südstaaten in Richmond beschließt die 
Bewaffnung der Sclaven, ohne denselten indeß damit auch die Freiheit zu 
schenken. 
12„ (Frankreich). Adreßdebatte des gesetzgeb. Körpers: Rede Thiers gegen 
das Königreich Italien und für die weltliche Herrschaft des Papstes. 
13.* (Deutschland. — Schleswig-Holstein). Differenzen zwischen dem 
ösierr. und dem preuß. Civilcommissär. 
„ (Preußen). Der feudale Provinziallandtag und die Stadtbehörden von 
Aachen beschließen, den König zur Feier des Jubiläums nach Aachen ein- 
zuladen. 
„ (England). Unterhausdebatte über Canada. Allgemeine Besorgniß vor 
den Ver. Stagten. 
„ [Donaufürfstenthümer). Beide Kammern haben ein Gesetz votirt, das 
die Wahl und Absetzung des Patriarchen und der Bischöfe in die Hand des 
Fürsten legt und sie zu bloßen Staatsbeamten macht. Fürst Couza zögert 
noch, dem Gesetz seine Sanction zu ertheilen. · 
14. « (Italien). Die lI Kammer beschließt die Abschaffung der Todesstrafe nur 
einer Majorität von 59 Stimmen. — Der Finanzminister verlangt die Er- 
mächtigung zu einem neuen Anlehen von 425 Mill. 
„ (Ver. Staaten). Botschaft des Präs. Jefferson Davis an den Congreß 
der Südstaaten und Antwort des Congresses. Gegenseitige Beschuldigungen. 
17. „ (Preußen). Das Obertribunal entscheidet in der sog. Stellvertretungs- 
frage in letzter Instanz zu Gunsten der Regierung. 
18. „ (Oesterreich). Der bisherige Belagerungszustand in Galizien wird wieder 
aufgehoben. 
22. „ (Deutschland. — Württemberg). Die ll. Kammer erklärt sich gegen 
jede Vergewaltigung der Herzogthümer durch Preußen und daß alle deutschen 
Staaten verpflichtet seien, für die Rechte der Herzogthümer und für die Rechte 
Deutschlands auf dieselben mit der That einzustehen. 
„ (Oesterreich). Das Abg.-Haus beschließt, in die Berathung des Budgets 
für 1866, jedoch unter Verwahrung gegen jedes Präjudiz, einzutreten und 
dazu einen neuen Ausschuß zu wählen. Die Wahl fällt überwiegend in 
oppositionellem Sinne aus. 
24. ,,(Preußen). Eine kgl. Cabinetsordre verlegt die preuß. Marinestation ohne 
Weiteres von Danzig nach Kiel. 
26. ,, (Deutschland. — Schleswig. Holstein). Unter Vermittlung des, 36er 
Ausschusses findet in Berlin ein Versuch directer Verständigung zwischen 
schleswig-holsteinischen Vertrauensmännern und einer Anzahl Führer des 
preuß. Abg.-Hause statt, der zu einer Erklärung der Schleswig-Holsteiner 
führt, was sie an Preußen zu concediren geneigt seien und was nicht. 
27. „ (Deutschland. — Bundestag). Bayern, Sachsen und Hessen-Darmstadt 
stellen des Bundes den Antrag, die vertrauensvolle Erwartung auszu- 
sprechen, es werde Oesterreich und Preußen gefallen, dem Augustenburger das 
Herzogthum Holstein nunmehr in eigene Verwaltung zu übergeben. Oester- 
reich ist mit dem Antrage einversianben. 
„ (Preußen). Das Abg.-Haus genehmigt fast einstimmig eine Reihe von 
Resolutionen als Vorbericht seiner Commission über das Budget für 1865 
und seine Behandlung. 
„ (Oesterreich). Allgemeine Debatte des Abg.-Hauses über das Budget für 
1865. Die Redner der Majorität erklären üdereinstimmend, daß hinreichende