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Ochkterreich.
zur Discussion kommen. Diese Behandlungsweise scheint uns das beste Mittel
darzubieten, um zu einem Resultat zu gelangen, das einmal erreicht, der
Pforte mit der ganzen Autorität, die der einmüthigen Anschauung Europas
zukäme, überreicht würde. Indem wir uns dießfalls so bestimmt ausdrücken,
wollen wir keineswegs bezüglich der Form vorgreifen, die für angemessen er-
achtet werden möchte, um den Vorschlägen der Conferenz bei der h. Pforte
Eingang zu verschaffen. Es versteht sich von selbst, daß diese Form derart
sein müßte, so weit möglich die Autorität der Pforte zu schonen und ihre
Zustimmung zu erleichtern. Allein Angesichts der Gefahr, die beschworen
werden soll, wäre der Zweck, den man erreichen will, von vorneherein ver-
fehlt, wenn bezüglich der Wirksamkeit einer solchen Intervention Europas
auch nur der geringste Zweisel obwalten könnte. Die Arbeit, welche die
Mächte auf diese Art übernähmen, wäre allerdings keine leichte und vor allem
aus müßten sie sich hüten, Combinationen, die, nach Race, Religion, Stand
der Civilisation und materiellen Interessen so verschiedenen Gegenden ange-
paßt werden sollen, gleichsam nach demselben Muster herausschneiden zu wollen.
Es müßte darum auch ’reiflich erwogen werden, durch welche Mittel und
Wege man sich über die Bedürfnisse jeder Provinz in's Klare setzen könnte.
Wir meinten, es wäre das beste, damit die Organe aller bei der Frage inter-
essirten Regierungen zu betrauen, welche in jeder Provinz diejenigen Männer
zu consultiren hätten, welche als Specialitäten gelten und deren Unparteilich-
keit und Einsicht anerkannt wäre.“ Ein zweiter Punkt sei, sich die loyale
und aufrichtige Mitwirkung aller Mächte zu sichern, namentlich auch diejenige
Rußlands, dem durch den Pariser Vertrag gewisse Fesseln gegenüber der
Türkei auferlegt worden seien, die, wie sehr bestimmt angedeutet wird, nicht
aufrecht erhalten werden könnten. Schließlich wird erörtert, daß es zweck-
mäßiger sein dürfte, einen Repräsentanten der Pforte zu den Conferenzen
nicht zuzuziehen. „Wir denken, die Pforte würde dankbar die Maßregeln
annehmen, welche die garantirenden Mächte für geeignet halten werden, um
einen dauernden Zustand der Dinge auf der Balkanhalbinsel herzustellen.“
Dieselbe wäre dagegen auf der anderen Seite gegen alle insurrectionellen
Versuche, die sie bedrohen, sorgsam zu schützen, was, wie die Depesche meint,
für sie unendlich viel werthvoller wäre, als selbst zu den Conferenzen zu-
gezogen zu werden. Herr v. Beust wünscht dringend die Meinung der Re-
gierung des Kaisers Napoleon über diese Ansichten zu kennen, da er beab-
sichtige, die Depesche auch den Cabinetten von BVerlin, Florenz, London und
Petersburg mitzutheilen. "
Die Anregung findet von Seite Frankreichs und der andern
Mächte keinerlei Unterstützung; selbst Rußland findet sich nicht ver-
anlaßt, daran irgendwie anzuknüpfen.
2. Jan. Ein kais. Patent beruft einen „außerordentlichen Reichsrath"
ein, um die mit Ungarn eingeleiteten Verhandlungen behufs eines
Ausgleichs in der Verfassungsfrage zum Abschluß zu bringen:
Wir Franz Joseph 2c. Auf Grund des Patents vom 20. Sept. 1865
hat Unsere Regierung, zur Ausgleichung widerstreitender Rechtsansprüche in
Betreff der verfassungsmäßigen Institutionen des Reichs, die Verhandlung
mit den Vertretern der Länder Unserer ungarischen Krone eingeleitet. Im
inblick auf den Stand dieser Verhandlung und in der Absicht eine gründ-
liche, allseits gerechte und möglichst beschleunigte Lösung der hochwichtigen
Aufgabe zu erzielen, haben Wir beschlossen die Vertreter Unserer anderen
Königreiche und Länder zur Mitwirkung zu berufen. So gern Wir geneigt
sind den Rechtsanschauungen der einzelnen Bestandtheile des Kaiserstgats
nsere Beachtung zuzuwenden, so betrachten Wir es doch als Unsere heiligste
Pflicht hiebei den gesicherten Bestand der Monarchie und deren Gesammt-