Full text: Europäischer Geschichtskalender. Achter Jahrgang. 1867. (8)

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fasser des Mehrheitsentwurfs einer Adresse, die Regierung zu unter- 
stützen oder am Landtage weiter keinen Antheil zu nehmen. Mazuranic 
und mehrere andere Deputirte ziehen das letztere vor und legen ihr 
Mandat nieder. » 
— Mai. Oesterreich ist von der, in der Dep. vom 1. Januar d. J. dar- 
gelegten Auffassung der orientalischen Dinge zurückgekommen und 
lehnt den von Frankreich im Einverständniß mit Rußland gemachten 
Vorschlag einer allgemeinen Abstimmung der Bevölkerungen Candia's 
unter Anwesenheit von Abgeordneten der garantirenden Mächte seiner- 
seits ab. 
7.—1 1. Mai. Oesterreich nimmt Theil an den Conferenzen der Groß- 
mächte zu London und dem Abschluß eines Vertrags über die Räu- 
mung der Festung Luxemburg durch Preußen sowie über die Neu- 
tralität des Landes unter der Collectivgarantie sämmtlicher Mächte. 
8. Mai. Der Kaiser ernennt 24 neue Mitglieder des Herrenhauses, 
4 erbliche und 20 lebenslängliche. 
9. „ (Croatien). Landtag: Heftige Debatte über Fiume. Die 
Fiumaner Deputirten verlassen den Saal. 
10. „ (Ungarn). Bei den Municipalwahlen in Pesth siegt die Partei 
Deak. 
11. „ Aufßfhebung des bisherigen Polizeiministeriums. 
„ „"„ (Croatien). Der Landtag beschließt, vom Kaiser telegraphisch 
die Sanction der Unverletzlichkeit der Deputirten während der Dauer 
des Landtags zu verlangen und bis nach Eintreffen einer Antwort 
die Sitzungen auszusetzen. 
„ (Ungarn). Die Regierung erläßt eine mit dem 16. Juni ins 
Leben tretende Verordnung über die Constituirung und das Verhalten 
der Schwurgerichte in Preßangelegenheiten. 
„ „ (Croatien). Landtag: Die telegraphisch vom Kaiser geforderte 
Zusicherung der Immunität der Deputirten wird vom Keiser tele- 
graphisch gewährt; der Landtag beruhigt sich aber nicht dabei und 
verlangt nunmehr ein förmliches Reseript. 
15. „ Depesche Beust's an den österr. Gesandten in München über die 
bayerischen Ideen bez. des Verhältnisses zwischen den füddeutschen 
Staaten zum norddeutschen Bunde und zu Oesterreich: 
„Durch die Gefälligkeit des Herrn Fürsten von Hohenlohe kennen Ew. 
bereits den wesentlichen Inhalt der vertraulichen Mittheilung, welche das 
Münchner Cabinet an uns hat richten wollen, um über die von ihm in 
Aussicht genommenen Unterhandlungen mit dem norddeutschen Bunde Rück- 
sprache mit uns zu nehmen. Der königliche Herr Gesandte hat mir Ab- 
schriften in Händen gelassen, sowohl einer Ministerial-Erklärung, welche ein 
Einverständniß Bayerns mit Württemberg in dieser Richtung beurkundet, als 
eines von dem königlich bayerischen Staatsministerium an die großherzog- 
lichen Regierungen von Baden und Hessen erlassenen Schreibens, wodurch die 
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