Full text: Europäischer Geschichtskalender. Achter Jahrgang. 1867. (8)

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Rom. 
1. Nov. Garibaldi hält Monte Rotondo und Umgegend mit circa 8000 
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Mann besetzt und läßt jenes und Mentand verbarricadiren. Tags- 
befehl Garibaldi's von Monte Rotondo aus: 
„cDie Negierung von Florenz hat das römische Gebiet, welches wir mit 
kostbarem Blut den Feinden Italiens abgewonnen haben, besetzen lassen. Wir 
müssen unsere Brüder rom Heer mit gewohnter Freundlichkeit aufnehmen, 
und ihnen helfen die fremden Soldknechte, welche die Tyrannei aufrecht 
halten, aus Rom zu verjagen. Wenn jedoch infame Handlungen, Fork- 
setzungen der seigen Convention vom 15. Sept. 1864, den Jesuitismus und 
eine schmutzige Consorterie so weit treiben sollten, um uns zu zwingen, 
unsere Wassen aus Gehorsam gegen den 2. December 1852 niederzulegen, 
dann will ich die Welt doran erinnern, daß ich hier allein, römischer Ge- 
neral, mit Vollmacht der einzigen gesetzmäßigen Regierung der römischen Re- 
publik, durch allgemeine Abstimmung erwählt, das Recht habe, mich auf 
diesem Boden meiner Jurisdiction in Wassen zu behaupten und daß, wenn 
diese Freiwilligen, die Kämpfer der italienischen Freiheit und Einheit, Rom 
zur Hauptsladt Italiens fordern, treu dem Volum des Parlaments und der 
Nation, sie die Wassen nur dann niederlegen werden, wenn das Vaterland 
vollendet, die Freiheit des Gewissens und des Cultus auf den Ruinen des 
Nekrmantiemus ausgeführt und die Söldner der Tyrannen draußen sind.= 
„ Garibaldi gibt das Unkernehmen auf: ein Theil seiner Frei- 
willigen zieht. nach Correse ab, um in die Heimath zurückzukehren; 
etwa die Hälfte erhält den Besehl, über Mentana in der Richtung 
nach Tivoli abzumarschiren (anscheinend um die Abbruzzen zu ge- 
winnen und sich dort möglicher Weise zu halten). 
„ 3000 Mann päpstl. Truppen unter General Kanzler, von der 
franz. Brigade Polhès von 2000 Mann als Reserve gefolgt, ziehen 
Morgens früh von Rom aus und stoßen um 12 Uhr Mittags bei 
Mentana auf die Garibaldianer. Gefecht von Mentana. Die Frei- 
willigen kämpfen mit Muth und Verzweiflung, um ½3 Uhr steht 
das Gefecht für die Päpstlichen sehr schlimm. Da treten die Fran- 
zosen mit dem Chassepotgewehr ein, stellen das Gefecht her und 
drängen die Freischaaren zurück, die jedoch den Ort bei Einbruch 
der Dunkelheit behaupten. 
„ Diie Freischaaren in Mentana ziehen um 5 Uhr früh die weiße 
Fahne auf und ergeben sich. Circa 1000 sind gefallen, circa 1400 
werden gefangen nach Rom abgeführt, der Rest ist über Monte Ro- 
tondo und weiter über die ital. Grenze abgezogen, Garibaldi mit 
ihnen. 
„ Der franz. General de Failly berichtet seiner Regierung über 
den Tag von Mentana — „das Chassepotgewehr hat Wunder gethan“. 
„ Die päpstliche Regierung beginnt die gefangenen Garibaldianer 
an Italien auszuliefern. 
„ Die erste Division der franz. Expeditionsarmee schisft sich in 
Civitavecchia ein, um nach Frankreich zurückzukehren. 
„ Die franz. Truppen beginnen Rom zu räumen uno sich in 
Civikabecchig zu concentriren.
	        
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