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gar keine Rede mehr. Derselbe ist für den Süden und die Re-
constructionsarbeit thatsächlich beseitigt und durch Grant als Ober-
general ersetzt.
15. Juli. Präsident Johnson legt gegen den Zusatz zur Reconstructions=
bill sein Veto ein. Dasselbe wird sofort vom Repräsentantenhause
mit 100 gegen 22, vom Senat mit 30 gegen 6 Stimmen umge-
stürzt.
Beide Häuser verständigen sich darüber, außer den bereits be-
willigten 500,000 Dollars, noch eine Million Dollars für die
Kosten der Reconstruction der Südstaaten zu bewilligen.
19. „ Der Präsident legt auch dagegen sein Veto ein, das jedoch vom
Repräsentantenhause mit 109 gegen 24, vom Senate mit 32 gegen
4 Stimmen gleichfalls umgestoßen wird.
22. „ Beide Häuser vertagen sich.
1. Aug. General Sheridan in Neuorleans setzt den johnsonistischen Gou-
verneur von Texas ab.
4. „ Präsident Johnson fordert den Kriegsminister Stanton auf, seine
Entlassung einzugeben. Stanton lehnt die Zumuthung rund ab.
12. „ Präsident Johnson suspendirt den Kriegsminister Stanton und
ernennt provisorisch den Obergeneral Grant an seine Stelle. Grant
nimmt die Ernennung an und Stanton weicht ihm.
20. „ Der Militärcommandant des fünften Militärdistricts des Südens
(Louisiana und Texas) Gen. Sheridan wird vom Präsidenten seines
Amtes enthoben und durch Gen. Thomas ersetzt.
27. „ Der Militärcommandant des zweiten Militärdistrictes des Südens
(die beiden Carolinas), Gen. Sickles, wird vom Präsidenten seines
Amtes enthoben und durch Gen. Candy ersetzt.
29. „ Gen. Grant erläßt an die Militärcommandanten des Südens
einen Befehl, der ihnen die Wiedereinsetzung abgesetzter Civilbeamten
verbietet.
4. Sept. Eine Proclamation des Präsidenten warnt vor jedem Zuwider-
handeln gegen die Beschlüsse des (auf seiner Seite stehenden) Ober-
bundesgerichtshofes.
7. „ Eine Proclamation des Präsidenten reducirt die Ausnahmekate-
gorien der Amnestieproclamation vom 29. Mai 1865 von 14 auf
3, wodurch die ursprünglich etwa 100,000 Nicht-Amnestirten auf
2—3000V im ganzen Umfange der Südstaaten herabgesetzt werden.
24. „ Schluß der Wahllisten in den 10 Südstaaten. In 6 derselben
bilden die Neger, in 4 anderen die Weißen die Mgjorität der ein-
getragenen Wähler. Es beträgt die
Mehrheit der Neger über die Weißen in Alabama 15,541
Florida 4,655
Louisiana 38,142