Full text: Europäischer Geschichtskalender. Achter Jahrgang. 1867. (8)

Ucbersicht der Ereignisse des Jahrts 1867. 
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feindselige, die Truppen waren bereits erschöpft und doch nicht mehr Rom. 
im Stande nach allen Seiten hin Front zu machen und die Stadt zu 
hüten. Garibaldi stand am 25. schon an der Spitze von 4000 
Mann und erstürmte am 26. Monte Rotondo nur wenige Stunden 
von Rom. Da ward die Lage der Stadt Rom eine verzweifelte 
und die Truppen erhielten Befehl, das ganze Gebiet zu räumen und 
sich in Rom zu concentriren, um wenigstens die Stadt niederzuhalten 
und den Papst zu schützen. Die Folge davon war, daß überall in 
der Campagna die italienische Tricolore aufgezogen wurde, in den 
Städten förmliche Plebiscite den Anschluß an Italien aussprachen 
und Garibaldi bis zum 29. hart vor die Thore der Stadt vorrückte. 
Ohne die Franzosen war Rom verloren. 
Napoleon entschloß sich nur sehr ungern zu einer neuen Inter- 
vention in Nom. Wiederholt ging seit dem 20. Oct. der Befehl 
nach Toulon, die Truppen einzuschiffen und die Transportflotte ab- 
gehen zu lassen und wiederholt wurde Gegenbefehl ertheilt, je nach 
den Berichten aus Rom und Florenz. Erst am 26. ging der Be- 
fehl definitiv ab und lichteten die Schiffe die Unker. Am 28. langten 
sie vor Civitavecchia an, konnten sich indeß des stürmischen Wetters wegen 
erst am 30. ausschiffen; doch noch am Abend desselben Tages zogen 
die ersten franz. Bataillone in Rom ein. Die Bevölkerung empfing 
sie schweigend. Der Papst aber athmete auf: Rom war gerettet. 
Weder Garibaldi noch die ital. Regierung hatten weiter das mindeste 
zu hoffen und es wäre das klügste gewesen, jener hätte sich alsbald 
zurückgezogen und diese gute Miene zum schlimmen Spiel gemacht. 
Aber es sollte noch zu einer nutzlosen Demonstration und zu einer 
traurigen Schlußscene kommen. Am 27. hatte endlich Menabrea 
ein neues Ministerium gebildet und der König eine Proclamation 
erlassen, in der er sich entschieden gegen Garibaldi und gegen einen 
Bruch mit Frankreich aussprach. Um aber doch etwas zu thun, er- 
hielt die Armee am 30. Befehl, unter Cialdini in's Römische ein- 
zurücken. Was damit erzielt werden sollte, ist absolut nicht abzu- 
sehen, es wäre denn, den Rückzug Garibaldi's und der Seinen zu 
decken. War das der Zweck, so scheiterte er an der Hartnäckigkeit 
Garibaldi's, der seinerseits zögerte und schließlich nicht hinter die 
ital. Linien, sondern seitwärts über Mentana in der RNichtung von 
Tivoli abziehen wollte. Bei Mentana überraschte ihn indeß die
	        
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