348.
England.
Unterhaus: beräth die Ballotbill im Comité. Die Berathung
macht nur sehr langsame Fortschritte: zu Abschnitt III, der die eigent-
liche Einführung der geheimen Abstimmung enthält, liegen nicht we-
niger als 53 Amendements vor und überdieß 73 Amendementsanträge
zu anderen Theilen der Bill.
20. Juli. Die Regierung bricht den Widerstand des Oberhauses gegen die
22.
24.—
27.
28.
31.
Armeereformbill dadurch, daß ein Warrant der Königin den Kauf
und Verkauf der Offiziersstellen vom 1. Nov. I. J. an einfach aus
königl. Machtvollkommenheit aufhebt.
„ Oberhaus: Nachdem die Hauptfrage durch kgl. Deecret entschieden
ist, erklärt der Herzog von Richmond Namens der Opposition, gegen
die zweite Lesung der Armeereformbill weiter nichts mehr einzuwenden
zu haben.
„ Unterhaus: Berathung der Ballotbill in Committee: Abschnitt III
und damit die eigentliche Einführung der geheimen Abstimmung wird
mit 214 gegen 177 Stimmen genehmigt.
„ Unterhaus: verwirft einen Antrag auf Einführung des metrischen
und decimalen Maß= und Gewichtssystems, wie es von dem 1862
eingesetzten parlamentarischen Ausschusse empfohlen worden, mit 82
gegen 77 Stimmen.
„ Unterhaus: Die Regierung erklärt, da die Hauptzwecke der Ballotbill,
die Abschaffung der sog. Nomination und der Händeschau und die
Einführung der geheimen Abstimmung, genehmigt seien, den Rest der
Vorlage wesentlich beschneiden und die Bestimmungen über gesetz-
widrige Auslagen, vielleicht auch diejenigen über die Tragung der
Wahlkosten der nächsten Session vorbehalten zu wollen, um so den
Haupttheil der Bill noch in dieser Session zum Abschluß zu bringen.
„ Unterhaus: Gladstone erklärt, die Regierung werde, wenn die
Ballotbill bis zum folgenden Tage in Committee nicht vollständig an-
genommen sei, das Haus im October wieder zu einer außerordent-
lichen Session einberufen. Der Vorschlag, die ordentlichen Wahl-
kosten (diese ordentlichen und die ziemlich regelmäßigen außerordent-
lichen Wahlkosten steigen bei jeder Wahl von 5000 bis auf 25,000
Pfd. St.) auf die Gemeindekassen abzuwälzen, wird mit 256 gegen
210 Stimmen abgelehnt. Die privilegirten Klassen sichern sich damit
thatsächlich ausschließlich die Sitze im Parlament.
Oberhaus: genehmigt auf den Antrag des Herzogs v. Richmond
mit 162 gegen 82 Stimmen ein Tadelsvotum gegen die Regierung
wegen ihres Verfahrens, die Abschaffung des Offiziersstellenkaufs durch
kgl. Warrant d. h. durch kgl. Machtvollkommenheit durchzusetzen.
Beide Häuser genehmigen die Erhöhung der Civilliste des Prinzen
Arthur auf 15,000 Pfd. St., das Oberhaus einstimmig, das Unter-
haus mit 276 gegen bloß 11 Stimmen, trotz der Opposition, die