Full text: Europäischer Geschichtskalender. Chronik und geschichtlicher Überblick der denkwürdigen Jahre 1870 und 1871. Zweiter Band. (11a)

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schwach, durch die Plätze Basel, Zürich und Bern aber sehr stark. 
Der Credit der Eidgenossenschaft ist dadurch neuerdings über alle 
Zweifel erhoben. 
27. Febr. Zusammentritt der Commission des Nationalrathes in Bern be— 
hufs Vorberathung einer Revision der Bundesverfassung. Dieselbe be- 
schließt in erster Linie mit großer Mehrheit die Centralisation des 
Militärwesens. 
9. März. (Zürich.) Tonhalle-Crawall: Der Pöbel, von den französisch 
Gesinnten aufgehetzt, stört das von den Deutschen in der Tonhalle 
beabsichtigte Siegesfest. Die Regierung zeigt sich schwach. Eidg. 
Truppen rücken behufs Wiederherstellung der Ruhe ein. 
15. „ (Tessin.) Gr. Rath: an dem auch die Unterceneriner Theil 
nehmen, beschließt als Basis einer möglichen Versöhnung: Abwechs- 
lung mit dem Regierungssitz von 12 zu 12 Jahren zwischen Bellin- 
zona und Lugano; Vertretung nach Seelenzahl, auf 1000 Seelen und 
Bruchzahlen von 600 ein Repräsentant; Wahl der Regierung und 
des Obergerichts durch das Volk und Wechsel des Sitzes des letz- 
teren zwischen Lugano und Locarno. 
31. „ Die Rückkehr der Franzosen der ehemaligen Ostarmee unter Bour- 
baki ist beendigt. 
— April. Versammlung für und gegen das neue Dogma der päpstl. Un- 
fehlbarkeit in den Kantonen Luzern, Aargau, Solothurn 2c. 
17. „ Die nationalräthliche Commission für Vorberathung der Revision 
der Bundesverfassung schließt ihre Arbeiten, nachdem eine Reihe von 
eingreifenden Beschlüssen im Sinne größerer Einheit zu Stande ge- 
kommen ist. 
3. Mai. Der Ausfall in den eidg. Finanzen für das J. 1870 in Folge 
des Krieges wird auf 8,998,630 Fr. festgestellt. 
„ Die kath. Bischöfe der Schweiz richten eine Denkschrift an den 
Bundesrath über die Lage der kath. Kirche in der Schweiz resp. über 
deren Rechtsverhältnisse, in welcher mit Hinblick auf die bevorstehende 
Revision der Bundesverfassung „Schutz der Kirche und ihrer Diener 
sowie ihrer Institutionen und Satzungen im allgemeinen“ verlangt 
wird. In ihren Consequenzen stehen die Forderungen der Bischöfe 
mit den Anträgen des Bundesraths sowohl als mit den Beschlüssen 
der nationalräthlichen Commission bez. der Reform vielfach in ent- 
schiedenem Widerspruch. 
7. „ (Luzern.) Die allgemeinen Großrathswahlen ergeben einen Sieg 
der ultramontanen und eine Niederlage der bis jetzt herrschenden 
liberalen Partei und leiten einen gänzlichen Umschwung in den Zu- 
ständen des Kantons ein.
	        
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